Frau Üner, auf dem Weg zur global nachhaltigen Kommune hat der Kreis Heinsberg fast zwei Jahre an einer Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet. Wie fühlen Sie sich, jetzt wo das Werk vollbracht ist?
Ich bin froh, dass ich an so einem großartigen und zukunftsorientierten Projekt mitwirken durfte. Das war ein langer Weg voller Herausforderungen und Entscheidungen. Ich bin sehr zufrieden und stolz auf das Ergebnis, das wir gemeinsam erschaffen haben.
Was war Ihre Aufgabe?
Als Nachhaltigkeitsmanagerin war ich die hauptverantwortliche Person. Meine primäre Aufgabe war es, den Entwicklungsprozess der Nachhaltigkeitsstrategie organisatorisch und inhaltlich zu steuern. Zudem war ich die Anlaufstelle für alle am Prozess beteiligten Akteur*innen. Und ich war für die Ergebnissicherung und die interne und externe Kommunikation, also auch die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Ohne die Stelle einer Koordinatorin ist das Gelingen so eines Projekts unmöglich.
An der Strategiearbeit haben auch ein verwaltungsinternes Kernteam und eine Steuerungsgruppe mit zivilgesellschaftlichen und politischen Akteur*innen im Kreis mitgewirkt. Diese dreigliedrige Struktur schlägt die SKEW in GNK-Prozessen häufig als „klassische Aufbauorganisation“ vor. Hat sich dieses System für Sie bewährt?
Das Modell der Aufbauorganisation hat sich gut bewährt. Ich wüsste nicht, was besser wäre. In den Steuerungsgruppensitzungen wurden sehr viele Ideen, Ziele und Maßnahmen zu den einzelnen Themenfeldern vorgeschlagen. Das Kernteam hat diese Sitzungen vor- und nachbereitet und die Ergebnisse auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft. Die überarbeitete Version haben wir dann mit der Steuerungsgruppe besprochen.
Wer war im Kernteam vertreten?
Das Kernteam war fachübergreifend zusammengesetzt und bestand aus elf Personen. Aus der Kreisverwaltung waren der Landrat, die Stabsstelle Nachhaltigkeit – also ich als Nachhaltigkeitsmanagerin, das Amt für Umwelt und Verkehrsplanung, das Amt für Schule, Kultur und Sport, die Stabsstelle Digitalisierung und das Amt für Gebäudewirtschaft vertreten. Zudem haben die Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Kreissportbund mitgearbeitet. Durch die Besetzung mit Mitarbeitenden aus leitenden Funktionen konnten eine hohe fachliche Expertise und die Integration der Projektinhalte in die jeweiligen Fachbereiche gewährleistet werden.
Wie ist es Ihnen gelungen, die Mitglieder des Kernteams für die Sache zu gewinnen?
Meiner Meinung nach hat die Teilnahme unseres Landrats Stephan Pusch geholfen, das Engagement aller zu steigern und am gesamten Prozess dranzubleiben. Er hat an allen Sitzungen teilgenommen und den Prozess intensiv begleitet. Damit unterstrich er die große Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für den Landkreis. Die Kolleg*innen aus den Fachbereichen haben dann auch gerne an diesem Prozess teilgenommen, da sie so auch ihre eigenen Projektideen mit einbringen konnten. Eigentlich waren alle sowieso schon von den Themen betroffen. Das dann zu bündeln und transparent machen zu können, war ein wichtiger Schritt.