In einer kommunalen Partnerschaft kommt eine Vielzahl an unterschiedlichen Akteur*innen, Interessen, Bedarfen, Erwartungen und Zielen zusammen. Das gemeinsame und frühzeitige Definieren von Zielen, Maßnahmen und Arbeitsweisen schafft eine Grundlage für die Partnerschaftsarbeit und gibt ihr eine gemeinsame Richtung. Hierfür kann beispielsweise eine gemeinsame Erklärung oder Vereinbarung aufgesetzt werden, in der die Zielsetzung, die Themen und die Art der Partnerschaft (z.B. offizielle Partnerschaft oder Projektpartnerschaft) festgelegt werden. Im Sinne einer möglichst gleichberechtigten Partnerschaft sollte dabei ein fachlicher Austausch zwischen den Partnern angestrebt werden, welcher über den reinen Transfer von Geld und/oder Waren sowie Know-how von Nord nach Süd hinausgeht. Der wechselseitige Fach- und Erfahrungsaustausch bietet auch die Möglichkeit, andere kommunale Lösungsansätze und Erfahrungen kennen zu lernen, globale Zusammenhänge besser zu verstehen und lokal im Sinne einer zukunftsfähigen Entwicklung zu nutzen. In der Partnerschaftsarbeit sollten daher auch solche Themen behandelt werden, bei denen die deutsche Kommune von den Erfahrungen und der Expertise ihrer Partnerkommune lernen und profitieren kann.
Insbesondere beim Aufbau einer neuen Partnerschaft und bei der Konzeption eines neuen Partnerschaftsvorhabens können ein Akteursmapping beziehungsweise eine Stakeholderanalyse hilfreich sein, um einen Überblick über die an der Partnerschaftsarbeit direkt oder indirekt beteiligten beziehungsweise betroffenen Akteur*innen zu bekommen. Darauf aufbauend ist es sinnvoll, gemeinsam festzulegen, wer zu welchem Zeitpunkt und auf welche Weise in die Partnerschaftsarbeit einbezogen oder über diese informiert werden sollte.
Auch die Erwartungen an die Partnerschaft und somit an die Partnerkommune sollten frühzeitig geklärt, schriftlich festgehalten und regelmäßig überprüft sowie gegebenenfalls angepasst werden. Durch eine Erwartungsabfrage können die Erwartungen beider Kommunen in Erfahrung gebracht werden, um zu überprüfen, ob sich die Interessen miteinander vereinbaren und sich somit gemeinsame Ziele ableiten lassen. So kann gemeinsam eruiert und festgehalten werden, welche Person oder Kommune welche Aspekte zur Erfüllung der Erwartungen und Ziele beitragen kann. Hierfür eignet sich beispielsweise die sogenannte RACI-Matrix, mit der Rollen und Verantwortlichkeiten definiert werden können.