Unsere Tipps für eine erfolgreiche Kommunikation der 17 Ziele vor Ort

Bei der Kommunikation der 17 Ziele sollen neben Bewohnerinnen und Bewohnern möglichst alle Akteurinnen und Akteure innerhalb der Kommune angesprochen werden.

Das könnten sein:

• Kolleginnen und Kollegen innerhalb der Verwaltung und Mitarbeitende kommunaler Betriebe
• Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Politik, Bildungseinrichtungen, Vereinen, Kirchen
• Unternehmen vor Ort
• Kultureinrichtungen
• Medien

Dabei ist zu bedenken, dass jede Zielgruppe eigene Interessen hat, möglicherweise unterschiedliche Kommunikationskanäle nutzt und unterschiedlich angesprochen werden sollte. Daher sollten vor der Kontaktaufnahme folgende Fragen beantwortet werden:

• Wie kann ich die Zielgruppe am besten erreichen?
• Welche Rolle sollen die 17 Ziele für sie spielen?
• Wozu sollen sie angeregt werden?

Nur motivierte Mitarbeitende, die die Agenda 2030 kennen und hinter den Zielen stehen, kommunizieren die SDGs in ihren Bezugsgruppen weiter. Daher sollten Sie auch Ihre Kolleginnen und Kollegen innerhalb der Verwaltung mitnehmen. Um diese mit den 17 Zielen vertraut zu machen, nutzen Sie zum Beispiel:

• Dienstbesprechungen
• Brown Bag Lunches
• Informationsverbreitung über das Intranet
• Betriebsausflüge

Darüber hinaus bietet die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt Einstiegsseminare und Beratungen für kommunale Mitarbeitende an.

• Internetauftritt
  Die Webseite Ihrer Kommune ist häufig der erste Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger, die sich informieren wollen. Auch die, die eigentlich andere Informationen suchen, können hier ganz nebenbei auf die 17 Ziele aufmerksam gemacht werden, indem die Informationen zur Agenda 2030 prominent auf der Startseite platziert werden.
• Soziale Medien
  Facebook, Twitter, Instagram und Co. sind direkte Kommunikationskanäle, um in den Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern zu treten. Hier können Sie kurzfristig und spontan von Ihren Aktionen berichten oder ganze Veröffentlichungsreihen zu den 17 Zielen planen.
• Newsletter
  Der klassische Newsletter verliert nicht an Bedeutung. Auch wenn die Themen Ihres Newsletters sich nicht direkt mit der Agenda 2030 befassen, bietet sich hier die Gelegenheit, ebenso wie auf Ihrer Website, mit den Symbolen der 17 Ziele zu arbeiten und diese im Kopf oder Fuß Ihres Mailings zu platzieren.
• Kampagnen
  Eine Kampagne ist ein starkes Mittel der Öffentlichkeitsarbeit. Mit einer klaren und eingängigen Botschaft sollen möglichst viele Menschen erreicht werden. Kampagnen brauchen aber auch eine besonders gute Vorbereitung und meist größere personelle und finanzielle Ressourcen. Die von der Bundesregierung geförderte Kampagne #17Ziele - Tu Du's für dich und die Welt! kann aber für Kommunen interessant sein, um die SDGs bekannt zu machen.

Zur Kampagne #17Ziele

Medienschaffende in Ihrer Kommune sind ideale Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, um die Inhalte der Agenda 2030 in die Bevölkerung zu tragen. Zunächst gilt es, die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu finden. Für eine Berichterstattung in Ihrem Sinne helfen die folgenden Anhaltspunkte:

• Kontakte aufbauen
  Wer ist in den Redaktionen der örtlichen Medien für Nachhaltigkeitsthemen zuständig? Nutzen Sie bereits bestehende Kontakte, um die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner ausfindig zu machen und kontaktieren Sie diese Personen gezielt!
• Aktuelle Ereignisse und Veranstaltungen nutzen
  Stehen bestimmte Fragen gerade im Fokus der Öffentlichkeit, sind Menschen eher bereit, Ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Daher bietet es sich an, aktuelle gesellschaftliche Debatten, externe Ereignisse oder Ihre Veranstaltungen zum Anlass zu nehmen, diese in Bezug zu den SDGs zu setzen und davon zu berichten.
• Neues bieten
  Finden Sie heraus, welche erzählenswerte Neuigkeit sich im Arbeitsprozess zu den 17 Zielen ergeben hat und geben Sie Ihre Geschichte an die Medien weiter. Journalistinnen und Journalisten suchen immer wieder nach Geschichten, mit denen sie neue Einblicke in ein Thema vermitteln können.
• Prozesse offenlegen
  Gestalten Sie Ihre Prozesse zur Umsetzung der Agenda 2030 offen und transparent. Berichten Sie den Medien davon, welche Schritte Sie gehen wollen, welche Herausforderungen oder Hürden Sie sehen und welche Ziele Sie durch die Einbindung vieler Stakeholder erreichen wollen.
• Interviews
  Interviews sind ein gutes Medium zur Kommunikation der 17 Ziele. Suchen Sie sich ein aktuelles Thema, klären Sie, wer interviewt werden soll (Bürgermeisterin oder Bürgermeister, Mitarbeitende der Verwaltung) und wo und in welcher Form das Interview veröffentlicht werden soll.
  
  

Wissen allein führt häufig nicht zu einer notwendigen Transformation oder zur Veränderung hergebrachter Handlungsweisen. Was wir brauchen, sind alternative Vorbilder. Alltagstaugliche Ideen, die anschaulich zeigen, wie man durch das Drehen an kleinen Stellschrauben einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensweise leisten kann. Stellen Sie in Ihrer Kommune Veranstaltungen auf die Beine, die Erlebnisse schaffen und in Erinnerung bleiben! Beispiele dafür sind:

• Märkte und Messen für faire und ökologische Waren
• „Aktionstage des Guten Lebens“ und Feste, bei denen sich Nachbarschaften und Initiativen mit ihren Ideen zu den 17 Zielen präsentieren
• Repaircafés, Hackathons, Barcamps

Diese Veranstaltungen sind besonders glaubwürdig, wenn sie auch unter fairen und ökologischen (Beschaffungs-)Kriterien ausgerichtet werden.

Die Musterresolution „2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ wurde 2015 vom Deutschen Städtetag (DST) und der Deutschen Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) mit Unterstützung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt entwickelt.

Mit der Musterresolution – die per Ratsbeschluss verabschiedet wird – bekennt sich eine Kommune zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) auf lokaler Ebene. Dabei ist es den Kommunen möglich, neben dem obligatorischen allgemeinen Teil, der die Wichtigkeit der Nachhaltigkeitsziele und die verschiedenen Ebenen beschreibt, im modifizierbaren Teil selbst zu definieren, welche SDGs sie zukünftig lokalisieren wollen. Durch diese Anpassbarkeit auf die individuellen Bedarfe und Wünsche einer Kommune dient die Musterresolution oftmals als Basis für die Ausrichtung hin zu einer nachhaltigen kommunalen Entwicklung.

Oft ist die Musterresolution zudem ein erster und wichtiger Schritt der Kommunikation. Die Kommune signalisiert nach innen und außen, dass sie sich der Agenda 2030 und den SDGs verpflichtet fühlt. Mitte 2022 gehören rund 200 Städte, Landkreise und Gemeinden zum „Club der Agenda 2030 Kommunen“. Bei einem bundesweiten Vernetzungstreffen erhalten die Zeichnungskommunen jedes Jahr die Gelegenheit, sich zu vernetzen und auszutauschen.

Zur Musterresolution Agenda 2030

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt bietet Ihnen umfassende Hilfestellung bei der Lokalisierung der Agenda 2030 und der Kommunikation der SDGs.

Auf unseren Agenda 2030-Fachveranstaltungen fördern wir Austausch und Vernetzung zur Agenda 2030 und den Sustainable Development Goals. Wir unterstützen Sie zudem beratend und finanziell bei der Planung und Umsetzung ihrer eigenen Nachhaltigkeitskonferenz, die die Chance bietet, viele Akteurinnen und Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft oder die Partnerinnen und Partner aus dem Globalen Süden zusammen zu bringen.

Zu den Agenda 2030-Fachveranstaltungen

Mit den richtigen Hilfsmitteln gestaltet sich der Prozess zur Umsetzung der 17 Ziele anschaulicher und unkomplizierter. In unserem SDG-Werkzeugkasten finden Sie nützliche Tipps und Tools, die Ihnen sowohl bei Ihrem verwaltungsinternen Nachhaltigkeitsprozess helfen als auch bei der Kommunikation der 17 Ziele. Hier finden Sie auch eine breite Auswahl an Druckvorlagen für die Gestaltung Ihrer Workshops und für Ihre Öffentlichkeitsarbeit.

Zum SDG-Werkzeugkasten

Kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung über Voluntary Local Reviews (VLR) oder den Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune (BNK) sind nicht nur sinnvolle Werkzeuge, um den Ist-Zustand einer Kommune zu belegen und bereits erreichte Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit zu dokumentieren, sondern eignen sich auch für die SDG-Kommunikation. Als Teil einer integrierten Nachhaltigkeitsstrategie können Sie als wichtige Referenz für Debatten, Prozesse und Entscheidungen der Kommune dienen.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Beitrag Voluntary Local Reviews – Berichterstattung über die Umsetzung der Agenda 2030.

Zum Fokus SDG-Berichterstattung