Frau Koop, Sie haben als Nachhaltigkeitsmanagerin den Prozess der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie von Anfang an begleitet. Könnten Sie skizzieren, wie es dazu gekommen ist? Wie sind Sie vorgegangen und was gab es für Erfahrungen?
Lina Koop: Ja, sehr gerne. Ich habe angefangen im Stadtmarketing kleinere Nachhaltigkeitsprojekte wie Stadtradeln, Strandmüllsammelaktionen und mehr zur Sensibilisierung der Bevölkerung hier vor Ort umzusetzen. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass es auch wichtig ist, Projekte im Kleinen anzugehen und viele Akteurinnen und Akteure einzubinden. Jedoch hat man als Kommune eine größere Verantwortung: die Einzelne oder der Einzelne kann sich nur so nachhaltig verhalten, wie es die Infrastruktur hergibt. Dementsprechend haben wir als Kommune die besondere Aufgabe, Nachhaltigkeit im Ganzen nachzukommen.
Bei meiner Recherche, wie man tatsächlich eine nachhaltige städtische Strategie entwickeln kann, bin ich auf die SKEW aufmerksam geworden. Das Förderprojekt „Global Nachhaltige Kommune in Schleswig-Holstein“ war kurz davor in die zweite Phase zu starten und da habe ich mich dann relativ schnell eingeklinkt. Der Bürgermeister war schnell überzeugt, dass wir uns einer größeren Strategie anschließen sollten, bevor wir jetzt im Kleinklein etwas Eigenes erstellen. Und dann wurden die ganzen Amtsleitungen mitgenommen. Wir haben hier fünf Ämter, darunter auch die Eigenbetriebe Stadtwerke und Tourismusservice. Dann ging eigentlich alles ganz schnell. Ich habe eine Beraterin mit an die Hand bekommen, die mit der SKEW eng zusammengearbeitet hat und auch entsprechend Erfahrung hat.
Wir haben das Strategievorhaben der Politik vorgestellt. Mir war es wichtig, dass sich die Politik zuerst zur Agenda 2030 bekennt. Ende Februar 2021 wurde auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung die Musterresolution „2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten” unterzeichnet.