Für ukrainische und deutsche Gemeinden, die eine Partnerschaft initiieren oder bereits begonnen haben, bietet die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) eine Vielzahl von Unterstützungsinstrumenten, erklärt Olena Ovcharenko, Projektleiterin „Kommunale Partnerschaften mit der Ukraine“ der SKEW. Diese Instrumente werden vom BMZ bereitgestellt.
Dr. Eberhard Kettlitz aus Gudensberg empfiehlt ukrainischen Gemeinden, „Botschafter*innen der Ukraine“ nach Deutschland zu schicken, um Kontakte herzustellen und über das reale Leben in der Ukraine heute zu berichten. Er betont, dass „die Ukrainer*innen den Deutschen persönliche Geschichten erzählen können, die immer einen größeren Einfluss haben als Berichte in den Medien“. Er hebt hervor, dass er unter deutschen Kommunen ein starkes Interesse sieht, der Ukraine zu helfen, aber oft weiß die deutsche Seite nicht, wo sie anfangen soll. Solche „Botschafterbesuche“ können daher dazu beitragen, Brücken zwischen den Kommunen in der Ukraine und Deutschland zu schlagen.
Olena Ovcharenko, erklärt, dass die SKEW solche Reisen zur Kontaktaufnahme und zum Erfahrungsaustausch in Deutschland oder in der Ukraine unterstützt. „Oft benötigen Partner*innen Zeit, um sich gegenseitig kennenzulernen. Deshalb empfehle ich solche Reisen sehr, da bei einem solchen Besuch Teams aus potenziellen Partnerstädten aufeinandertreffen, sich kennenlernen und Themen für die zukünftige Zusammenarbeit erarbeiten können.“
Dr. Ludwig aus Lindlar empfiehlt deutschen Kommunen, die nach einer Partnergemeinde in der Ukraine suchen, sich an die SKEW von Engagement Global zu wenden: „Dies ist die richtige Adresse und der richtige Schritt. Wenn Sie sich an das SKEW-Team wenden, haben Sie hohe Chancen, eine echte Partnerschaft zu finden.“
Partnerschaften, die nach Instrumenten zur finanziellen Unterstützung von Projekten suchen, können sich um den „Kleinprojektefonds kommunale Entwicklungspolitik“ und um Unterstützung durch das Projekt Nakopa - Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte - bewerben, erläutert Olena Ovcharenko. „Der Kleinprojektefonds, der finanzielle Unterstützung bis zu 50.000 Euro ermöglicht, wurde während des russischen Angriffskrieges vereinfacht und an die Bedürfnisse der Ukraine angepasst. Gerade im Rahmen solcher Projekte können deutsche Kommunen dringende Hilfe für ihre Partnerstädte in der Ukraine beantragen. Diese Projekte müssen innerhalb eines Jahres umgesetzt sein“, erklärt Ovcharenko.
Die Partnerschaftsprojekte , die über Nakopa gefördert werden, sind komplexere Projekte, die bis zu drei Jahre dauern können. „Solche Projekte müssen unbedingt eine Komponente für nachhaltige Entwicklung enthalten, wie die Unterstützung der Umwelt, nachhaltige Abfallbewirtschaftung, Wasserversorgung usw. Dies können auch Projekte im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der Ukraine sein. Diese Projekte werden mit einer Finanzierung von bis zu 250.000 Euro über drei Jahre gefördert. Aber wenn die Partnerschaft neu ist, empfehlen wir, mit kleineren Budgets zu beginnen, zum Beispiel bis zu 100.000 Euro. Bei der Antragsbewilligung bewerten wir auch die bisherige Erfahrung in der Zusammenarbeit der jeweiligen Partnerschaft.
Zum Schluss möchten wir die Worte von Dr. Ludwig, Bürgermeister von Lindlar, hervorheben: „Die Ukraine kämpft für uns alle. Demokratie und Freiheit sind unsere Motivation, zu helfen.“ In der Kommunikation mit ukrainischen Partnerstädten spürt man immer aufrichtige Dankbarkeit gegenüber deutschen Partner*innnen für ihre Unterstützung in diesem Kampf.
Autorin: Emiliia Dieniezhna, geschrieben im November 2023.