Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse globale Zusammenhänge aufzuzeigen und ihnen einen Perspektivwechsel zu ermöglichen, ist Ziel und Anliegen des Programms CHAT der WELTEN von Engagement Global. Schulklassen aus Deutschland nutzen digitale Medien und onlinebasierte Kommunikationstools, um mit Gleichaltrigen oder mit Expertinnen und Experten aus anderen Ländern und Kulturen in Kontakt zu treten.
Im Bundesland Brandenburg wird der CHAT der WELTEN von den Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) umgesetzt. Programmleiter ist Erbin Dikongué. Der Germanist und Pädagoge hat schon viele Schulklassen über den CHAT der WELTEN zusammengeführt und begleitet. Für ihn ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche ein Verständnis dafür entwickeln, was auf der Welt passiert und dass es außer ihrer Sichtweise auch andere Perspektiven gibt. „Nur wenn junge Menschen unterschiedliche Kulturen kennenlernen, können sie globale Zusammenhänge verstehen und handlungsfähig werden“, ist Erbin Dikongué überzeugt.
Zunächst arbeiten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Unterrichtsreihe oder einem Projekt an einem Thema, das sie sich selber aussuchen: Ernährung, Konsum, Vielfalt oder auch Klimagerechtigkeit. Dies kann fächerübergreifend geschehen, in einem einzelnen Schulfach oder aber im Rahmen einer Projektwoche. Kern der Auseinandersetzung ist, betont Erbin Dikongué, dass die Schülerinnen und Schüler einen ganz persönlichen Bezug zur Thematik herstellen: „Was hat das mit mir zu tun? Was kann ich machen, um etwas zu ändern?“. CHAT der WELTEN stellt dann eine Verbindung zu einer Schulklasse in einem anderen Kulturraum her, die sich ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Sobald die Verbindung hergestellt ist, lernen sich die Schülerinnen und Schüler per Chat oder Videokonferenz kennen und können miteinander kommunizieren. Dabei stellen sie Fragen, tauschen Meinungen und Sichtweisen aus und entwickeln sogar gemeinsame Projekte.
Das Konzept ist erfolgreich – nach dem Motto „miteinander statt übereinander reden“ lernen die Jugendlichen andere Sichtweisen und Lebenswelten kennen, entwickeln Verständnis für andere Kulturen und stärken ihre interkulturelle Kompetenz. Auch im Rahmen von kommunalen Partnerschaften ist der CHAT der WELTEN einsetzbar und bringt Städtepartnerinnen und Städtepartner noch enger zusammen.