In den letzten Jahren ist die kommunale Entwicklungspolitik in vielen deutschen Kommunen von einem „exotischen“ Randthema zu einem festen Bestandteil der täglichen Verwaltungsarbeit geworden – so auch im Rhein-Kreis Neuss. Einen großen Anteil daran hatte und hat das vielfältige Engagement der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt. Innerhalb der letzten zwanzig Jahre ist die SKEW stetig gewachsen und konnte ihre Angebote für die Kommunen massiv erweitern, was das Interesse und steigende Bewusstsein zu diesem Themenfeld in Deutschland untermauert. Es bleibt nur zu wünschen, dass sich diese erfolgreiche Entwicklung im Gleichschritt mit dem erhöhten Engagement vieler weiterer Kommunen innerhalb der Entwicklungspolitik fortsetzt!
Denn dieses Engagement wird ohne Zweifel nötig sein, um die großen Herausforderungen der Zukunft gemeinsam und global bewältigen zu können: An dieser Stelle sei die ökologische Krise genannt, deren Auswirkungen weltweit zu spüren sind und welche nur in einem gemeinsamen globalen Kraftakt zumindest eingedämmt werden kann. Gleichermaßen müssen die sozialen Ungleichheiten weltweit verringert werden, da diese der Demokratie massiv schaden, Populismus sowie Nationalismus befördern und die Gesellschaften polarisieren anstatt zu einen. Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen ist zudem eine starke, jedoch komplett auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Wirtschaft von Nöten, welche sich nicht vordergründig auf die Ausbeutung fossiler Ressourcen fokussiert – mit all ihren negativen Bergleitererscheinungen für die Menschen, das Klima und die Umwelt – sondern im Einklang mit der Ökologie und dem Sozialen operiert und somit einer nachhaltigen Entwicklung im Allgemeinen dient.
Die kommunale Entwicklungspolitik verfügt dabei über das große Potenzial sowohl in der eigenen Region, als auch in den Partnerkommunen des Globalen Südens die Wirtschaft, Politik, Verwaltung und allen voran die Zivilgesellschaft für globale Zusammenhänge zu sensibilisieren und nachhaltig zu mobilisieren. Sie fördert gleichermaßen gegenseitiges Verständnis und Vertrauen. In dem Sinne muss der Entwicklungspolitik zur Erreichung der SDG’s eine fundamentale Rolle – und das auf allen Regierungsebenen – zukommen.
Die SDG’s können nur global und gemeinsam erreicht werden. Die Corona-Pandemie hat die Konnektivitäten und die verschiedenen Dependenzen innerhalb unserer globalisierten Welt mehr als deutlich gemacht – und zudem gezeigt, dass es noch viel zu tun gibt. Es ist daher wichtig, sich zum einen bei möglichst allen Entscheidungen über die globalen Auswirkungen ebenjener bewusst zu sein und zum anderen die regionale sowie (inter)nationale Zusammenarbeit zu stärken. Der Rhein-Kreis Neuss geht dabei mit guten Beispiel voran: Nicht nur, dass wir viele verschiedene Angebote der SKEW in Anspruch nehmen, sondern auch indem wir u.a. zusammen mit unseren kreisangehörigen Kommunen eine „Allianz für Klima und Nachhaltigkeit im Rhein-Kreis Neuss“ gegründet haben, um auch entwicklungspolitische Themen kooperativ und wirkungsorientiert zu bearbeiten.