Frauen sind auf der politischen kommunalen Ebene stark unterrepräsentiert. Nicht einmal jedes zehnte Rathaus in Deutschland wird von einer Frau angeführt. Die Stadt Solingen möchte hier etwas verändern: In Solingen sind etwa 51 Prozent der Bevölkerung weiblich – im Stadtparlament sind Frauen aber nur zu circa 25 Prozent vertreten. Um das Thema anzugehen, startete die Stadt im Mai diesen Jahres die Seminarreihe „Frauen! Macht! Politik!“, die in halb- oder ganztägigen Modulen bis Januar 2024 fortgeführt wird. Zu den diskutierten Themen gehören feministische Politik, Rhetorik, Umgang mit Hasskommentaren, Gesprächsführung und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch Wissenswertes zu Aufbau und Funktion politischer Gremien in Solingen.
Femmedina, eine Kombination aus den Begriffen „femmes“ (Frauen) und „medina“ (historische Stadt), ist der Name eines Projekts, das im historischen Zentrum von Tunis, Tunesiens Hauptstadt, durchgeführt wird. Das gemeinsame Projekt der United States Agency for International Development (USAID), Cities Alliance und der Stadt Tunis zielt darauf ab, die öffentlichen Räume im historischen Zentrum von Tunis durch einen breiteren Prozess der Beteiligung von Frauen zu sanieren und zu aktivieren sowie die Stadtverwaltung bei der Verbesserung der partizipativen Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Es sind überwiegend Frauen mit ihren Kindern, die vor Kriegen in die Nachbarländer fliehen. Daher haben gerade Partnerschaftsprojekte in den Anrainerstaaten Syriens, die Kommunen bei der Integration Geflüchteter unterstützen, auch einen besonderen Fokus auf die Förderung von Frauen. Durch Gemeinschaftsvorhaben der SKEW und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) werden deutsche Kommunen in ihren Partnerschaften mit Städten des Globalen Südens dabei unterstützt, insbesondere durch die Initiative Kommunales Know-how für Nahost (IKKN) und Connective Cities.
Dabei entstehen Projekte wie das in der türkischen Stadt Kilis. Die Einwohnerzahl der nahe an der syrischen Grenze gelegenen Stadt hat sich durch die Aufnahme von über 125.000 Geflüchteten mehr als verdoppelt. Die Partnerstadt Mannheim unterstützt seit 2017 die Gemeinde durch den Aufbau und Betrieb eines Berufsbildungszentrums für Frauen. Finanziell unterstützt durch die IKKN werden Ausbildungen in den Bereichen des Frisörhandwerks und der Kosmetik, Textilverarbeitung, Nahrung sowie aktuell auch in der Kinderbetreuung und Altenpflege angeboten. Diese stehen sowohl türkischen wie syrischen Frauen offen. Die positiven Erfahrungen werden zukünftig auch für ein neues Vorhaben in Mannheims Partnerstadt Chişinău, der Hauptstadt der Republik Moldau, für die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter genutzt.