In den letzten Jahrzehnten hat sich in der Weltwirtschaft eine internationale Arbeitsteilung etabliert, von der der Globale Norden ungleich mehr profitiert. Der Preis für unsere hierzulande günstigen Produkte sind schlechte Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne und die Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen im Globalen Süden. Mit den aktuellen Krisen wurden die Anfälligkeiten und Ungerechtigkeiten der Lieferketten aber erst richtig deutlich: Lockdowns haben die Produktion und Lieferrungen lahmgelegt und grundlegende Arbeitsrechte wurden noch weiter eingeschränkt. Während europäische Regierungen gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen für die Bevölkerung und die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten, haben der Globale Süden diese Möglichkeiten meist nicht. In vielen Ländern wurden bereits erreichte Erfolge wie die Armutsbekämpfung oder im Umwelt- und Klimaschutz zunichte gemacht.
Die aktuellen Krisen fordern dazu auf, die Widerstandsfähigkeit globaler Lieferketten zu stärken. Gleichzeitig zeigen sie uns, dass diese Stärkung auf eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Weise gestaltet werden muss, um dauerhaft tragfähig zu sein. Wie dies möglich sein kann, soll auf dem Dresdner Forum für Internationale Politik mit Expertinnen und Experten aus aller Welt diskutiert werden.