Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Landrätinnen und Landräte, oder Leitungen von kommunalen Unternehmen – wer könnte Kommunalvertreterinnen und -vertreter besser für ein entwicklungspolitisches Engagement gewinnen?
Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums und mit Unterstützung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt setzen sich seit 2019 amtierende und ehemalige Kommunalvertretende für die kommunale Entwicklungspolitik ein. Bei einer Fachtagung auf Einladung der Bundesministerin Svenja Schulze wurden im Ministerium in Berlin am 14. und 15. Dezember 2022 insgesamt 30 ehrenamtliche Botschafterinnen und Botschafter für kommunale Entwicklungspolitik ernannt.
Jochen Steinhilber, Abteilungsleiter der BMZ-Abteilung 5 „Flucht; Krisenprävention; Zivilgesellschaft“, betonte bei dem Termin die Bedeutung von Kommunen als wichtige Schlüsselakteure im Einsatz für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 2030. Die ehrenamtlichen Botschafterinnen und Botschafter für kommunale Entwicklungspolitik setzen sich zukünftig dafür ein, noch mehr Akteure für ein entwicklungspolitisches Engagement zu sensibilisieren und zu motivieren. Sie alle zeichnet eine umfangreiche Expertise zur Agenda 2030 sowie praktische Erfahrung bei der Implementierung kommunaler Entwicklungspolitik in der eigenen Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft aus. Die Botschafterinnen und Botschafter nutzen ihre Netzwerke und ihr Erfahrungswissen, um Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker sowie Verwaltungsmitarbeitende für die kommunale Entwicklungspolitik zu gewinnen, als Multiplikatoren über gute Praktiken und den Umgang mit Herausforderungen zu berichten und die Politik wie die breite Öffentlichkeit über die Chancen und Möglichkeiten der kommunalen Entwicklungspolitik zu informieren.
Somit leisten die ehrenamtlichen Botschafterinnen und Botschafter einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 auf kommunaler Ebene. Mit diesem Rahmenwerk haben die Vereinten Nationen einen politischen Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 geschaffen. Städte, Landkreise und Gemeinden spielen eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Agenda und ihrer 17 Nachhaltigkeitsziele, denn im Lokalen werden die globalen Ziele in konkrete politische Maßnahmen umgesetzt. Durch kommunale Entwicklungspolitik übernehmen deutsche Kommunen international Verantwortung – oft auch in Zusammenarbeit mit Partnerkommunen im Globalen Süden.