Leipzig, 19. bis 20. März 2015. Rund 50 Teilnehmende – darunter Flüchtlinge sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Nichtregierungsorganisationen und der Wissenschaft – kamen am 19. und 20. März 2015 zum zweiten Fachtag „Partizipation von Flüchtlingen in der kommunalen Entwicklungspolitik“ zusammen. Anknüpfend an die Ergebnisse des ersten Fachtags diskutierten sie anhand konkreter Beispiele Partizipationsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Dafür wurden neben Erfahrungsberichten von Geflüchteten das Netzwerk Afrique-Europe-Interact sowie das Projekt Grandhotel Cosmopolis vorgestellt.
Es herrschte Einigkeit darüber, dass Kommunen die geeigneten Orte sind, um sich gemeinsam mit Flüchtlingen entwicklungspolitisch zu engagieren. Voraussetzung dafür ist aber, dass diese nicht mehr nur am Rand der Gesellschaft wahrgenommen und Barrieren zur Mehrheitsgesellschaft überwunden werden. Entwicklungspolitik müsse auch auf eine Veränderung der deutschen Gesellschaft gerichtet sein. In diesem Kontext sei auch dem Mangel an Informationen über globale Zusammenhänge seitens der Mehrheitsgesellschaft entgegenzuwirken. Des Weiteren sollten Bereiche wie Integration, Internationales und Entwicklungspolitik nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden.
Die Ergebnisse der Fachtage werden in ein Gutachten einfließen, das Handlungsempfehlungen für die Einbindung von Flüchtlingen in die kommunale Entwicklungspolitik und konkrete Ideen für Pilotprojekte formulieren soll. Das Gutachten wird voraussichtlich Mitte 2015 fertiggestellt.