Kommunalwerkstatt „Migrantinnen und Migranten als Gestalterinnen und Gestalter auf kommunaler Ebene“

Bad Breisig, 9. bis 12. November 2017. Wie kann es ermöglicht werden, dass Menschen auf der ganzen Welt ein Leben in Würde und Frieden führen? Diese und weitere Fragen, mit denen sich die 17 Nachhaltigkeitszeile (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen beschäftigen, wurden Mitte November in Bad Breisig bei Bonn im Rahmen der Kommunalwerkstatt „Migrantinnen und Migranten als Gestalterinnen und Gestalter auf kommunaler Ebene“ kritisch beleuchtet. Oft sind es nämlich die großen Fragen, die nur im Kleinen beantwortet werden können.

Die deutschen Kommunen sind seit einigen Jahren auf dem Weg hin zu einem verstärkten entwicklungspolitischen Engagement, auch mit Blick auf einen lokalen Beitrag zur „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Teil dieses Beitrags ist eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema „Migration“, das bisher fast ausschließlich unter einem integrationspolitischen Gesichtspunkt diskutiert wurde. Mittlerweile werden jedoch immer mehr Migrantinnen und Migranten selbst an kommunaler Entwicklungspolitik beteiligt, um deren Know-How und Kompetenzen für sinnvolle Lösungen einzusetzen.

Die Kommunalwerkstatt nimmt diesen Trend auf und unterstützt migrantische Akteurinnen und Akteure bei migrantischen Selbstorganisationen (MSO). Dabei wurden Fragen beantwortet wie: Zu welchen Themen arbeiten MSO, auch jenseits von Asyl- und Migrationspolitik? Welche „good practice“-Beispiele migrantischer Inlandsarbeit gibt es auf kommunaler Ebene in Deutschland? Welche konkreten Beiträge zur Erreichung bzw. Umsetzung der SDGs leisten Migrantinnen und Migranten in Deutschland? Vorträge zu Themen wie Diskriminierung und Rassismus sowie die Vorstellung des Projekts MiGlobe, das Kommunen die Erfahrungen und Sichtweisen von migrantischen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung stellt, rundeten das Programm ab.

Die Teilnehmenden konnten zudem gemeinsam erarbeiten, welche Rahmenbedingungen Kommunen festlegen müssen, um das zivilgesellschaftliche Engagement von Migrantinnen und Migranten zu fördern. Die Veranstaltung bot auch die Chance, selbstkritisch Handlungsmöglichkeiten für den eigenen Alltag zu erarbeiten, in dem die Teilnehmenden ihre Expertise und Perspektive in die Lokalpolitik einbringen.

Die Kommunalwerkstatt ist in den Zyklus der ASA-Kommunal-Projekte eingebettet, die in ganz Deutschland eine Plattform für Austausch, Diskussion und die Erarbeitung von Handlungsstrategien für eine Erreichung der SDGs bieten.