Ein Wegbereiter Kommunaler Entwicklungspolitik waren nach dem Zweiten Weltkrieg kommunale Partnerschaften, die zwischen Städten und Gemeinden in Europa geschlossen wurden, um die Bevölkerungen aus den ehemals verfeindeten Ländern wieder aneinander anzunähern. Im Zentrum standen Völkerverständigung und Aussöhnung, meist durch Kultur- und Jugendaustausch.
Diese kommunalen Partnerschaften wurden später mit Ländern aus dem Globalen Süden erweitert. So schloss beispielsweise Chemnitz bereits 1968 eine Partnerschaft mit der malischen Oasenstadt Timbuktu – heutiges UNESCO-Weltkulturerbe – und Dresden 1975 mit der Hauptstadt der Republik Kongo Brazzaville. In West-Deutschland gewannen ab den 1980er Jahren kommunale Partnerschaften an Bedeutung. Auslöser waren unter anderem Hungersnöte in der von Dürre betroffenen Sahelzone, die Solidaritätsbewegung mit Nicaragua und Unterstützungsaktivitäten für die Ukraine im Zuge der Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
Seitdem hat sich die Kommunale Entwicklungspolitik stetig weiterentwickelt und umfasst heute ein ganzes Spektrum von Themen und Handlungsfeldern: von der fairen öffentlichen Beschaffung, über die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen, global nachhaltigen Entwicklungsstrategien in der eigenen Kommune bis hin zu Partnerschaften zwischen Kommunen des Globalen Nordens und Südens.