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Achtes Vernetzungstreffen des Clubs der Agenda 2030 Kommunen

Nachhaltigkeit in Kommunen – leichter gesagt als getan

Unter dem Titel „Nachhaltigkeit in Kommunen – leichter gesagt als getan“ fand im Ratssaal der Stadt Mannheim das achte Vernetzungstreffen des Clubs der Agenda 2030-Kommunen statt.

Eine große Gruppe steht in einem Saal und posiert für die Kamera.
Das achte Vernetzungstreffen für die Kommunen des Clubs der Agenda 2030 fand in Mannheim statt. Foto: Andreas Henn

Mannheim, 9. und 10. November 2023. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erneut mit ihren Kooperationspartner*innen, dem Deutschen Städtetag (DST) und der Deutschen Sektion des Rats der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) mit den beiden Gastgeber*innen, der Stadt Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar, Kommunalvertreter*innen aus deutschen Kommunen, die die Musterresolution zur Agenda 2030 auf kommunaler Ebene unterzeichnet haben, zum Fach- und Erfahrungsaustausch geladen.

Eine der zentralen Fragen der diesjährigen Ausgabe der Veranstaltungsreihe war, an welchem Punkt steht die Umsetzung der Agenda 2030 und was kommt danach? Die Halbzeitbilanz zur Agenda 2030, maßgeblich beeinflusst durch gesellschaftliche Krisen, wie die Corona-Pandemie, kriegerische Zustände, sowie dem mangelnden allgemeinen Vertrauen zwischen den Weltstaaten, entstanden mitunter auch im Umgang mit diesen Krisen, fiel erwartend ernüchternd aus. Weiterführend wurde jedoch herausgestellt, dass besonders die mangelnde Einbindung der Kommunen, die zwar als wichtigste Instanz in der Umsetzung der Agenda 2030 und der damit verbundenen Implementierung der 17 SDGs und den 169 Unterzielen anerkannt sind, im weltweiten Diskurs um Nachhaltigkeit auf UN-Ebene kaum Gehör finden.

Verschiedene Würfel mit den SDG-Symbolen stehen auf einem Tisch.
Wo stehen wir bei der Umsetzung der SDGs? Das war eine der zentralen Fragen beim diesjährigen Treffen. Foto: Andreas Henn

Einen wichtigen Lichtblick zeigten drei Kommunen auf, stellvertretend für die deutsche Delegation der Kommunalvertreter*innen, die zuletzt beim renommierten High-Level Political Forum (HLPF) im Juli in New York vor den Vereinten Nationen (UN) ihre kommunalen Erkenntnisse aus ihren Voluntary Local Reviews (VLR) vorstellen konnten.

Zukünftig wird eine interessante Frage sein, ob die Agenda 2030 zu ihrem Zielzeitpunkt in 2030 eine Transformation beziehungsweise zeitliche Erweiterung durchmachen wird, oder eine Nachfolgeagenda ihre Stelle einnimmt. Nach Expertenmeinung dürfte eine reine zeitliche Erweiterung politisch wenig sinnvoll sein, da Zielsetzungen und Inhalte auch angepasst werden sollten. Genauer wird sich dies in den nächsten Jahren abzeichnen.

Mehrere Personen sitzen verteilt in einem Raum.
Intensiver Austausch zur Umsetzung der SDGs bestimmten das Vernetzungstreffen des Clubs der Agenda 2030 Kommunen. Foto: Andreas Henn

Bei den Vorträgen und Diskussionen um den Themenbereich „Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement“ wurde nochmals deutlich, wie wichtig es ist, alle Akteursgruppen innerhalb der Verwaltung und auch darüber hinaus in den kommunalen Nachhaltigkeitsprozess zu integrieren. Ob innerhalb der Verwaltung hierfür starre Kommunikationsstrukturen aufgebrochen werden müssen oder bereits fachämterübergreifende Kommunikationsknotenpunkte genutzt werden sollen, hängt stark von den jeweiligen kommunalen Gegebenheiten ab.

Sowohl die mangelnde Einbindung der Kommunen in den überstaatlichen Diskurs um die Agenda 2030 auf Ebene der UN als auch vor Ort die Einbeziehung der kommunalen politischen Spitze und die Schaffung eines kommunalen transparenten Nachhaltigkeitsprozesses, der jegliches Engagement innerhalb einer Kommune aufgreift, zeigen die immensen Herausforderungen der Gebietskörperschaften.

Der Titel „Nachhaltigkeit in Kommunen – leichter gesagt als getan“ gibt diese Spannungssituationen wieder. Dennoch haben kurze kommunale „Pitches“ bei der Veranstaltung in Mannheim auch gezeigt, dass trotz starker Widrigkeiten, wie leerer Finanzkassen und personeller Engpässe, durch kreative Ideen aus den Kommunen starke Projekte zur Umsetzung der SDGs erfolgen können. Von daher endeten die beiden Veranstaltungstage mit einem positiven Gefühl des kommunalen Aufbruchs.

Weiterführende Links

Landkarte der Zeichnungskommunen der Musterresolution zur Agenda 2030 auf kommunaler Ebene