Mit ihrem großen Einkaufsvolumen hat die öffentliche Hand Einfluss auf Produktionsbedingungen und Marktstrukturen, in denen Sozialverträglichkeit und Umweltschutz bisher oft vernachlässigt werden. Durch die Reform des deutschen Vergaberechts, das den Rahmen für die öffentliche Beschaffung bildet, wurde im April 2016 der Spielraum für die Anwendung von sozialen, ökologischen und innovativen Kriterien deutlich erweitert. Doch wie lässt sich faire und nachhaltige Beschaffung in den Alltag der rund 30.000 Vergabestellen in Deutschland integrieren? Nur wenn der Mehraufwand für Beschafferinnen und Beschaffer gering bleibt, ist eine flächendeckende Umsetzung realistisch.