In einer thematisch angelehnten Gesprächsrunde stellte Gabi Schock, Vorsitzende des Ausschusses für Kommunale Entwicklungszusammenarbeit des RGRE heraus, dass Kommunen sich derzeit in einer Situation der völligen Überforderung befinden. Knappe Finanzhaushalte, Fachkräftemangel und das fehlende Verständnis dafür, dass viele Herausforderungen miteinander verknüpft sind und somit auch gemeinsam bearbeitet werden müssen, treffen häufig auf das gering ausgeprägte Bewusstsein, dass die Implementierung der SDGs viele Chancen und Möglichkeiten, wie beispielsweise Stabilität in Krisenzeiten für Kommunen offerieren. Somit plädiere sie dafür, das Thema Nachhaltigkeit als Pflichtaufgabe zu ernennen, um neben einer besseren Planbarkeit auch eine stärkere Legitimation in der Umsetzung von Nachhaltigkeitsaktivitäten zu erreichen.
Sabine Drees vom Deutschen Städtetag unterstützt die Idee, die 17 SDGs als Referenzrahmen in Krisensituationen zu heranzuziehen. Besonders die Zivilgesellschaft sollte noch mehr über diese aufgeklärt werden. Sie mahnte jedoch an, die Idee, das Thema Nachhaltigkeit zur Pflichtaufgabe zu machen, zu überdenken. Sie plädiere vielmehr dafür, den Kommunen je nach individuellen Bedürfnissen freie Hand bei der Nachhaltigkeitsentwicklung zu lassen und diese nicht durch Bund oder Land vorzugeben.