Wiesbaden, 24. Juni 2019. Nicht nur Städte und Gemeinden, auch Landkreise sind wichtige Akteure und zudem Multiplikatoren kommunaler Entwicklungspolitik – dies wurde den Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunalpolitik, Kommunalverwaltung oder kommunalen Unternehmen deutlich. Begrüßt wurden die Anwesenden im Hessischen Landkreistag durch den Gastgeber, den Geschäftsführenden Direktor, Prof. Jan Hilligardt, sowie Miriam Elsaeßer, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik beim Deutschen Landkreistag. Auch Ute Köster von der SKEW wandte sich zu Beginn an die Gäste, steckte dann im ersten Fachbeitrag den Rahmen Kommunaler Entwicklungspolitik ab und referierte zu Rahmenvereinbarungen, Verträgen und Betätigungsfeldern.
Drei Beiträge gaben dann in der Folge Impulse aus der Praxis. Zum Thema Faire Beschaffung erläuterte Catrin Siebert die Aktivitäten des Landkreises Wesel - unter anderem sei das Angebot fair und sozial produzierter Taschen mit den Namen der kreisangehörigen Kommunen begeistert aufgenommen worden.
Istayfo Turgay berichtete aus der Kreisverwaltung Gießen: dabei beschrieb er den Prozess zur Einstellung dreier syrischer Geflüchteter, deren Eingliederung hervorragend funktioniere und von den Mitarbeitenden in der Kreisverwaltung als sehr positiv wahrgenommen wird. Darüber hinaus verwies er auf die positive Resonanz eines vorbereitenden Workshops zum Thema Demokratie und Macht.
Welche Potentiale in Partnerschaften schlummern, darauf machte Elke Bröckel aus dem Rhein-Pfalz-Kreis aufmerksam. Sie stellte die Aktivitäten des Kreises mit der costa-ricanischen Partnerkommune La Fortuna (San Carlos) vor - eine Klimapartnerschaft mit anschließender Förderung im Rahmen des Projekts „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte (Nakopa)“. Mittlerweile seien die partnerschaftlichen Projekte nicht nur auf Schulaustausche ausgeweitet worden, sondern auch auf den Bereich Tourismus. So vermittelt die vorhandene Expertise der Partnerkommune aus Costa Rica wichtige Impulse zum nachhaltigen Tourismus im Rhein-Pfalz-Kreis.
Wie können nun diese vielfältigen Potentiale bestmöglich gefördert werden? Darauf machte zum Abschluss der Veranstaltung Karin Barwick aufmerksam, indem sie die Finanzierungs-, Personal- und Beratungsinstrumente der Servicestelle vorstellte. Auch der Landkreistag bot seine Unterstützung beim Thema Vernetzung und Information an. Darüber hinaus sei eine Abfrage zu Bedarfen und Interessen der Landkreise durchgeführt worden, die bei Miriam Elsaeßer angefragt werden kann.