Alle Verantwortlichen in der kommunalen Beschaffung sind dazu eingeladen, beim Schließen der Fairness-Lücken mitzuwirken. Das betrifft die Beschaffenden, die zuständigen Vorgesetzten sowie Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter. Aber es betrifft ebenfalls die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Stadt- und Gemeinderatsmitglieder in Deutschlands Kommunen. Denn nur, wenn sich alle gemeinsam für eine verstärkte Orientierung hin zu Fairer Beschaffung aussprechen, wird es spürbar gelingen, Veränderungen zu initiieren. Erst dann, wenn bei den Lieferanten immer mehr Anfragen aus den Kommunen nach glaubwürdigen Zertifizierungen für die Produkte auf dem Tisch landen, gehen die Zahnräder der fairen Wertschöpfungsketten in Betrieb. Soziale Mindeststandards werden nicht von alleine umgesetzt, sondern unter großem Aufwand und der Beteiligung aller relevanter Akteure der Wertschöpfungskette. Die Umsetzung ist ein langwieriger dialogischer Prozess und wird durch zahlreiche Audits und Monitorings begleitet. Lieferanten in Deutschland können einen wichtigen Beitrag zur Durchsetzung von Sozialstandards leisten und werden sich umso mehr darum bemühen, je eher sie Vorteile darin erkennen.