Gießen, 29. November 2018. Was ist kommunale Entwicklungspolitik? Was können Kommunen global bewirken? Woher bekommen Kommunen die Ressourcen für ihr Engagement?
Um Städten und Gemeinden den Einstieg in ein entwicklungspolitisches Engagement zu erleichtern, bietet die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global spezielle Einsteigerseminare an. Ein solches konnte in Kooperation mit dem Hessischen Städtetag Ende November in Gießen stattfinden. Zwölf interessierte Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik und –verwaltung erfuhren im Laufe des Tages viel Wissenswertes über kommunale Entwicklungspolitik, über die Programme der Servicestelle und über bereits erfolreiche Kooperationen. Am Ende des Tages konnten die Teilnehmenden wichtige Impulse und erste Ideen für ein Engagement in der eigenen Kommune mit nach Hause nehmen.
Das Programm begann mit einem Beitrag von Dr. Ben Michael Risch vom Hessischen Städtetag. Er konnte den Teilnehmenden versichern, dass die Leitlinien des Landes Hessen das entwicklungspolitsiche Engagement der Kommunen unterstützen und die hessische Grundordnung dieses rechtlich untermauert. Harald Kühlborn aus dem Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Landkreises Kassel erzählte im Anschluss von der Partnerschaft mit Anenii Noi in Moldawien. Mit Hilfe des Finanzierungsinstruments „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte (Nakopa)“ setzen der Landkreis und Anenii Noi Maßnahmen zur Mülltrennung um und tauschten Wissen und Erfahrungen in der kommunalen Daseinsvorsorge aus.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es wichtig und hilfreich ist, möglichst viele Akteure und Akteurinnen in ein entwicklungspolitisches Engagement miteinzubinden. Die Stadt Gießen hatte vor kurzem einen Antrag auf eine durch die SKEW geförderte Koordinationsstelle für kommunale Entwicklungspolitik gestellt. Um die Bedarfe der Kommune im Bereich der Entwicklungspolitik zu erfassen, sprachen die Antragstellenden nicht nur mit Verwaltung und Politik, sondern berieten sich auch mit der Zivilgesellschaft, um verschiedene Positionen einzubeziehen und eine gute Grundlage für die erfolgreiche Projektumsetzung mit der neuen Fachkraft zu schaffen.
Am Schluss der Veranstaltung zogen alle Teilnehmenden ein positives Fazit: Die Mischung aus interessanten Fachbeiträgen und intensivem Austausch konnte wertvolle Erkenntnisse für die Vertiefung und Verstetigung des kommunalen entwicklungspolitischen Engagements liefern.