Online, 13. und 14. Oktober 2021. Nach einem interaktiven Kennenlernen der Teilnehmenden machten Mareike Grytz, Projektleiterin bei der Europäischen Metropolregion Nürnberg, und Philipp Abel von der Stadt Fürth den Auftakt. Mareike Grytz stellte vor, wie die Metropolregion im Rahmen des 2019 beschlossenen „Pakt zur nachhaltigen Beschaffung im Rat der Metropolregion“ Daten zum Monitoring der Beschaffungsziele erfasst. So wurde im Zuge des Paktes das gemeinsame Beschaffungsziel gesetzt, bis 2020 mit einer Summe von 8 Millionen Euro nachhaltig zu beschaffen. Philipp Abel von der Stadt Fürth berichtete, wie er als Manager für kommunale Entwicklungspolitik positiv an die Initiative der Fairen Metropolregion Nürnberg zur Erfassung von Beschaffungsdaten anknüpfen und auf lokaler Ebene Daten für eine nachhaltige Beschaffung erheben konnte.
Im Anschluss an die Vorträge fanden digitale Thementische rund um die Faire Beschaffung statt, bei denen Vertretende aus Kommunen und der Zivilgesellschaft ihre Beispiele, unter anderem zum Thema Zentralisierung von Beschaffung oder zur Fairen Beschaffung in kleinen Kommunen, vorstellten. Den Abschluss zum ersten Veranstaltungstag machte eine Podiumsdiskussion zur Realisierbarkeit und zu Umsetzungsmöglichkeiten in der Messung der Fairen Beschaffung, unter anderem mit einem Vertreter des Statistischen Bundesamtes.
Der zweite Tag des Netzwerktreffens startete mit einem Input der SKEW über Neuerungen auf der Online-Plattform Kompass Nachhaltigkeit. Geplant ist ein eigener Bereich für kommunale Akteure, über den niedrigschwellig eine Rechtsberatung wahrgenommen werden kann, Fragen an zivilgesellschaftliche Expertinnen und Experten gerichtet werden, ein Austausch mit anderen Beschafferinnen und Beschaffern ermöglicht wird und über den Praxisbeispiele direkt auf den Kompass Nachhaltigkeit geladen werden können. Im Anschluss fanden verschiedene parallele Workshops in Kleingruppen statt. Change Management, strategische Verankerung von Fairer Beschaffung oder Lieferkettenmanagement in den Eignungskriterien waren nur drei von vielen spannenden Themen, zu denen sich die Workshopteilnehmenden austauschen konnten.
Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Erinch Sahan zur sogenannten Donut-Ökonomie. Die Donut-Ökonomie versucht wirtschaftliches Handeln mit Ökologie und sozialen Grundrechten zu vereinen. Sie ruft dazu auf, die derzeitigen degenerativen Volkswirtschaften in regenerative und distributivere Volkswirtschaften zu verwandeln. Erinch Sahan, Leiter des Arbeitsbereiches für nachhaltige Unternehmenskonzepte beim Doughnut Economics Action Lab (DEAL), stellte in diesem Zusammenhang das „Donut-Modell“ der Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth vor und ermutigte die Teilnehmenden zu einem Umdenken in ihrem wirtschaftlichen Handeln auf kommunaler Ebene. Den gesamten Vortrag können Sie unter untenstehendem Link ansehen.