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14. Netzwerktreffen 2020

Trend zu mehr Nachhaltigkeit durch die öffentliche Hand nutzen

77 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 15 Bundesländern stellten auf dem 14. Netzwerktreffen ihre Best-Practice-Beispiele vor und diskutierten aktuelle Entwicklungen. Intensiver Erfahrungsaustausch und die kollegiale Beratung standen am ersten Tag im Mittelpunkt, am zweiten Tag wurden drei Workshops angeboten.

Gruppenfoto der Teilnehmenden am Netzwerktreffen Faire Beschaffung von 2020. Das Foto wurde schräg von oben aufgenommen. Hinter der Gruppe sind Bäume und ein Gewässer zu sehen.
Die Teilnehmenden des Netzwerktreffens beim Gruppenfoto in Bremen. Foto: Kerstin Rolfes

Bremen, 4. bis 5. März 2020. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Dr. Olaf Joachim, Staatsrat in der Senatskanzlei für Medien, Internationales und Entwicklungszusammenarbeit, der die Relevanz des Treffens betonte: „Bei uns in Bremen spielt das Thema faire Beschaffung schon lange eine wichtige Rolle. Als Hansestadt profitieren wir seit dem Mittelalter vom überregionalen und auch internationalen Handel. Diese Identität ist für uns heute die Motivation, den Handel fair und nachhaltig zu gestalten, sodass alle Beteiligten weltweit davon profitieren können.“

Im Anschluss wurde den Netzwerkmitgliedern die Gelegenheit gegeben, sich kennenzulernen und sich inhaltlich auszutauschen. Dabei hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, zu überlegen, welche Fragen sie aktuell im Rahmen ihrer Arbeit zu Fairer Beschaffung haben bzw. wo sie sich Unterstützung wünschen.

Es folgten Vorträge zu aktuellen Beispielen Fairer Beschaffung aus Bremen (Birte Asja Detjen), der Metropolregion Nürnberg (Mareike Grytz), Leipzig (Rudolf Pohl und Sophie Kratzer) und Halle (Nora Böhme). Annelie Evermann von WEED e.V. hielt einen Vortrag zur Vermeidung von Konfliktrohstoffen, also Rohstoffen aus Kriegs- oder Krisengebieten, in IT-Ausschreibungen. Dieses Thema stellt auch für die öffentliche Beschaffung eine Herausforderung dar und rückt hinsichtlich der Digitalisierung im öffentlichen Sektor zunehmend in den Fokus.

Den Abschluss des ersten Tages bildeten Gespräche in Kleingruppen zu Spielwaren, Prozessbegleitung/Qualifizierungsmaßnahmen, Nachhaltigen Veranstaltungen und sozial verantwortlicher Beschaffung von Lebensmitteln.

Im Vordergrund ist auf einem Stehtisch der Teil eines Laptops mit der Webseite der Servicestelle zu sehen. Unscharf und im Kreis stehend ist im Hintergrund eine kleine Personengruppe zu sehe.
In Kleingruppen wurden die Themen der Veranstaltung vertieft. Foto: Kerstin Rolfes

Am zweiten Tag referierte André Siedenberg zu aktuellen Entwicklungen zum Thema „Klimanotstand, Lieferkettengesetz und Grüner Knopf“ und den damit verbundenen Auswirkungen auf die öffentliche Beschaffung. Sein Fazit: Im Jahr 2019 gab es eine klare Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit durch die öffentliche Hand. Dieser Trend könne genutzt werden, um die Rahmenbedingungen für die öffentliche Beschaffung zu verbessern.

Anschließend fanden drei Workshops statt. Mittels Input-Referaten wurde in die jeweiligen Fachbereiche eingeführt, anschließend fand ein reger Austausch statt.

Workshop 1: Controlling in der Fairen Beschaffung: Daten erheben, auswerten und strategisch nutzen

Wer von punktuellen Umsetzungserfolgen zu einer systematischen und grundsätzlichen Umsetzung Fairer Beschaffung kommen will, braucht eine gute Grundlage, um Entscheidungen treffen und Prozesse steuern zu können. In diesem Workshop ging es darum, systematisch zu bündeln, was es bereits an Umsetzungsstrategien gibt. Dabei stand der Austausch zu Ideen, Erfahrungen und Fragen im Vordergrund.

Workshop 2: Methodische und rechtliche Umsetzung von Bieterdialogen

Wie können Nachfrage und Angebot in (kommunalen) Ausschreibungen zusammengebracht werden? Dieser Workshop gab einen Einblick in die rechtliche und praktische Umsetzung von Bieterdialogen als Instrument innovativer Ausschreibungsprozesse.

Nach einem Input zu den rechtlichen Rahmenbedingungen der Umsetzung von Bieterdialogen wurden Beispiele aus Essen, Köln und Berlin vorgestellt und Lernerfahrungen geteilt.

Workshop 3 „Kommunale Veränderungsprozesse für eine Faire Beschaffung initiieren und gestalten“

Seitlich fotografiert sind auf einer Stellwand rosafarbene Karten angepint; im Hintergrund ist unscharf eine Frau zu erkennen, die an einer weiteren Stellwand arbeitet.
Viele neue Ideen und Kontakte für eine Faire Beschaffung konnten die Teilnehmenden mit nach Hause nehmen. Foto: Kerstin Rolfes

Ansatzmöglichkeiten und Maßnahmen um nachhaltigkeitsorientierte, kommunale Veränderungen zu begleiten, war Thema des Workshops. Bereits am Vortag in der Diskussion zu Qualifizierung und Prozessbegleitung wurde thematisiert, wie Kontinuität und Verbindlichkeit für die Faire Beschaffung erzielt werden können. Stichworte dazu: Beschlüsse, Rollendefinition, Wissensmanagement und Kommunikation. Auch in diesem Workshop wurde betont, dass die Einbeziehung relevanter Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess von Anfang an von zentraler Bedeutung ist. Die unterschiedlichen Methoden und Maßnahmen zur Planung und Kontrolle, zur Kommunikation, zur Kompetenzentwicklung und zur Begleitung und Gestaltung wurden vorgestellt und in kleinen Gruppen diskutiert. Präsentiert wurde auch ein Praxisbeispiel der Stadt Fürth.

Die Teilnehmenden gaben zum Ende der Veranstaltung ein sehr positives Feedback, Vorfreude auf das 15. Netzwerktreffen im nächsten Jahr war zu spüren.

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