Esslingen am Neckar, 23. bis 25. Oktober 2017. Im Herbst 2017 fand erstmalig die Regionalkonferenz „Kommunale Partnerschaften mit Osteuropa“ statt. Rund 90 Vertreterinnen und Vertreter aus deutschen und osteuropäischen Kommunen waren der Einladung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt nach Esslingen am Neckar gefolgt; unter ihnen etwa 20 Akteure aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Belarus, der Republik Moldau und Mazedonien. Im Zentrum der dreitägigen Veranstaltung standen die Stärkung kommunaler Partnerschaften sowie die Verankerung der Agenda 2030 auf lokaler Ebene.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Esslinger Bürgermeister Dr. Markus Raab. Er wie auch Ulrich Kaltenbach, stellvertretender Referatsleiter Länder, Kommunen und entwicklungspolitische Bildungsarbeit des BMZ, wiesen in ihren Begrüßungsreden auf die zentrale Bedeutung der Kommunen im entwicklungspolitischen Prozess hin, gemäß der Devise „Lokal handeln, global wirken“.
Nach einem Kurzimpuls von Kurt-Michael Baudach, Abteilungsleiter der SKEW, über kommunale Entwicklungspolitik und die Handlungsfelder der Servicestelle, waren die Teilnehmenden am Nachmittag eingeladen, sich bei einer Podiumsdiskussion tiefergehend über die Inhalte kommunaler Partnerschaften mit Osteuropa auszutauschen. Grundlage der Diskussion war ein Vortrag von Natasha Ilijeva Acevska, Expertin für Gemeinden und Kommunen. Sie sprach über die Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung in osteuropäischen Kommunen wie etwa Dezentralisierung, Energieeffizienz oder Abfallmanagement. Gleichzeitig betonte sie, dass Städtepartnerschaften geeignet sind, einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Themen zu leisten, da sie konkrete Problemlösungen entwickeln und umsetzen können.
Um die Themen der Konferenz auch visuell greifbar zu machen wurde am Morgen des zweiten Veranstaltungstages eine Exkursion zum Standort Initiative Neue Neckarwiesen (SINN) sowie dem „intelligenten“ Neubau von Südwestmetall, dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg, angeboten. Die Besichtigung des neuen Verwaltungsgebäudes gab den Teilnehmenden unter anderem ein praktisches Beispiel für energieeffizientes Bauen.
Am Nachmittag waren die Teilnehmenden selbst gefragt, sich in bilingualen Workshops vertiefend mit den Themen der Agenda 2030, mit Bürgerbeteiligung, Social Media-Tools für Kommunen und innovativen Instrumenten für die Zukunftsplanung einer Stadt auseinanderzusetzen. Abschließender Höhepunkt des zweiten Konferenztages war eine sehr persönliche Rede des Oberbürgermeisters der Stadt Esslingen, Dr. Jürgen Ziegler. Für kulturellen Input sorgten die Gruppe Talaka aus Molodetschno – einer Partnerstadt von Esslingen – mit traditionellen Liedern aus Belarus sowie das Klezmer Quartett Heidelberg mit akustischer Tanzmusik. Hierbei hatten die Teilnehmenden gleichzeitig ausreichend Gelegenheit, sich informell auszutauschen und neue Netzwerke zu knüpfen.
Der letzte Veranstaltungstag war den verschiedenen Fördermöglichkeiten für kommunale wie auch zivilgesellschaftliche Akteure gewidmet. Neben einer umfassenden Vorstellung der personellen und finanziellen Unterstützungsinstrumente der SKEW konnten sich die Teilnehmenden bei einem Markt der Möglichkeiten auch zu anderen Angeboten beraten lassen.
Im Zuge der Konferenz nutzten die osteuropäischen Teilnehmer die Chance zu Arbeitstreffen in ihrer jeweiligen deutschen Partnerkommune, um sich vor Ort über die konkrete Zukunftsgestaltung ihrer Partnerschaften auszutauschen.
Insgesamt war die Konferenz ein gelungener Auftakt für weitere Veranstaltungen mit dieser regionalen Schwerpunktsetzung. Die nächste Osteuropakonferenz ist für 2020 geplant.