Wir bieten fundierte Beratung, Vernetzung und Förderung für Kommunen – Ihr Rundum-Paket für kommunale Nachhaltigkeit und globale Verantwortung.
SDG-Partnerschaftskonferenzen
Die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs) ist eine globale Aufgabe, bei der Städte und Kommunen weltweit eine zentrale Rolle zukommt. Kommunale Partnerschaften bieten ein wichtiges Netzwerk, um sich über die vielfältigen Erfahrungen bei der Lokalisierung der Agenda 2030 auszutauschen und sich gemeinsam für die Erreichung der SDGs zu engagieren.
Was liegt da näher, als die eigenen Partnerkommunen im Rahmen einer SDG-Partnerschaftskonferenz einzuladen und die Lokalisierung der SDGs gemeinsam anzugehen?
Mit unserem Vorhaben unterstützen wir deutsche Städte, Landkreise und Gemeinden durch finanzielle Förderung und fachliche Begleitung dabei, Ausrichter einer SDG-Partnerschaftskonferenz zu werden. Das mehrtägige Konferenzformat fördert die partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Agenda 2030 und ermöglicht die Weiterentwicklung und Intensivierung bestehender Partnerschaften. Durch innovative Konferenzinhalte werden unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen zur Agenda 2030 mit den Partnerkommunen aus aller Welt diskutiert, Ideen für die weitere Zusammenarbeit zur Agenda 2030 gemeinsam entwickelt und Aktivitäten für eine partnerschaftliche Umsetzung der SDGs erarbeitet.
Bei einer SDG-Partnerschaftskonferenz handelt es sich in der Regel um ein zwei- bis dreitägiges Veranstaltungsformat, welches sowohl digital als auch in Präsenz durchgeführt werden kann. Möglich ist auch die gemeinsame Ausrichtung an einem Veranstaltungsort durch einen Zusammenschluss mehrerer deutscher Kommunen.
Jährlich können bis zu drei SDG-Partnerschaftskonferenzen, die in Kooperation mit der SKEW durchgeführt werden, anteilig finanziell gefördert und fachlich begleitet werden.
Zielsetzung
Eine SDG-Partnerschaftskonferenz vernetzt Kommunen aus dem Globalen Süden und dem Globalen Norden unter- und miteinander. Ziel ist die Etablierung eines partnerschaftlichen Dialoges und Fachaustausches zur Agenda 2030 und den 17 SDGs. Die Veranstaltung ermöglicht allen beteiligten Kommunen ihre Erfahrungen bei der Umsetzung der Agenda 2030 sowie ihre Erfolge und Herausforderungen mit Blick auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung einzubringen.
Die Partnerkommunen aus dem Globalen Süden sind sowohl in die Vorbereitung, als auch in die Durchführung der Konferenz aktiv eingebunden. Während der Konferenz werden Projektideen zur Lokalisierung der Agenda 2030 gemeinsam entwickelt, die im Nachgang konkretisiert und umgesetzt werden. Ebenso werden von den teilnehmenden Kommunen Vereinbarungen zum weiteren Austausch und zur weiteren Zusammenarbeit zur Agenda 2030 getroffen. Die Agenda 2030 dient den an der SDG-Partnerschaftskonferenz teilnehmenden Kommunen dabei als Referenzrahmen für ihre zukünftige Partnerschaftsarbeit.
Gestaltungsmöglichkeiten
Eine SDG-Partnerschaftskonferenz kann sehr unterschiedlich ausgestaltet werden:
Gemeinsame Ausrichtung: Die SDG-Partnerschaftskonferenz kann zusammen mit benachbarten deutschen Kommunen oder Stadtbezirken durchgeführt werden. Beispiele: Die Städte Bremen und Bremerhaven haben in den Jahren 2016 und 2019 zu einer gemeinsamen Städtepartnerschaftskonferenz zu den SDGs eingeladen. Die Konferenzen wurden jeweils im Bremer Rathaus eröffnet, weitere Teile des Konferenzprogramms (zum Beispiel der Besuch eines Windkraftparks) fanden in Bremerhaven statt. An der SDG-Partnerschaftskonferenz in Bonn nahmen sowohl Partnerkommunen der Stadt Bonn, als auch zwei Partnerstädte des Stadtbezirks Bonn teil.
Ausrichtung in einer Region: Die Konferenz kann von mehreren deutschen Kommunen aus einer (Metropol-) Region, zum Beispiel auch bundeslandübergreifend, ausgerichtet werden. Beispiel: An der virtuellen SDG-Partnerschaftskonferenz des Verbandes Region Rhein-Neckar (2021) haben neun deutsche Kommunen aus drei Bundesländern (Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz) mit jeweils einer ihrer Partnerkommunen aus Ländern des Globalen Südens teilgenommen.
Einbindung von Partnerkommunen aus dem Globalen Norden: Neben den Partnerkommunen aus dem Globalen Süden können auch Partnerstädte aus dem Globalen Norden in die Konferenz eingebunden werden. Beispiel: Die SDG-Partnerschaftskonferenz der Stadt Freiburg im Jahr 2018 vernetzte deren Partnerkommunen aus Ländern des Globalen Südens (Iran, Nicaragua, Ukraine) und Ländern des Globalen Nordens (England, Frankreich, Israel, Italien, Japan, Österreich, Südkorea und USA).
Regionaler Fokus: Die Konferenz kann sich gezielt an Partnerkommunen aus bestimmten Regionen, Ländern oder Kontinenten richten. Beispiele: Die SDG-Partnerschaftskonferenz der Stadt Nürnberg (2019), die zusammen mit Neumarkt in der Oberpfalz, Fürth und Schwabach ausgerichtet wurde, ermöglichte den Austausch mit und zwischen insgesamt sechs afrikanischen Partnerkommunen aus Togo, Tunesien, dem Senegal und Südafrika. Die SDG-Partnerschaftskonferenz des Landkreises Karlsruhe (2019) brachte mit Vertreterinnen und Vertretern aus Brusque, Guabiruba und Pomerode Kommunen aus einer Region Brasiliens zusammen.
Verknüpfung der Konferenz mit weiteren Prozessen: Die SDG-Partnerschaftskonferenzen können auch mit weiteren Prozessen zur Umsetzung der Agenda 2030, wie beispielsweise der Erstellung oder Überarbeitung eines Leitbildes oder einer Nachhaltigkeitsstrategie, verknüpft werden. Beispiel: Die von der Stadt Mannheim im Rahmen des von der SKEW unterstützten Leitbildprozesses „Mannheim 2030 - Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele“ in 2018 veranstaltete SDG-Partnerschaftskonferenz ermöglichte die Einbindung der Partnerstädte in die partizipative Erarbeitung des Leitbildes.
Digitales Format: Eine SDG-Partnerschaftskonferenz kann sowohl als Präsenz-, als hybride oder als rein virtuelle Veranstaltung geplant und beantragt werden. Beispiele: Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplante SDG-Partnerschaftskonferenz der Stadt Oldenburg in 2020 virtuell umgesetzt. Der intensive fachliche Austausch fand an mehreren Tagen verteilt über insgesamt drei Wochen statt und ermöglichte eine breite Teilnahme und Beteiligung unterschiedlicher Akteure. Die SDG-Partnerschaftskonferenz der Stadt Regensburg im Jahr 2023 fand in einem hybriden Format statt.
Unterstützung durch die Servicestelle
Wir unterstützen die Ausrichtung von jährlich bis zu drei SDG-Partnerschaftskonferenzen.
Was wir bieten:
Fachliche Begleitung bei der Ausarbeitung eines Konferenzprogramms
Vermittlung von Referierenden beziehungsweise eigene inhaltliche Beiträge der SKEW zu Themen der kommunalen Entwicklungspolitik
Anteilsfinanzierung (bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben) der Konferenzkosten wie: - Honorarkosten für Referierende und externe Dienstleistungen (zum Beispiel Moderation, Dokumentation, Übersetzung und Verdolmetschung in den vereinbarten Konferenzsprachen, externe Veranstaltungsassistenz zur organisatorischen Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Konferenz) - Kosten für Konferenzmaterialien - Kosten für ein mehrstündiges, digitales Planungstreffen der Ausrichter- und Partnerkommunen im Vorfeld der Konferenz (Lizenzgebühren für virtuelle Veranstaltungsplattformen, ggf. technische Betreuung sowie Kosten für Verdolmetschung in den vereinbarten Konferenzsprachen)
Bei Präsenzveranstaltungen zusätzlich: - Reise- und Unterbringungskosten für je bis zu fünf Teilnehmende aus den Partnerkommunen des Globalen Südens sowie ggf. für Referierende und externe Dienstleistende wie Moderation, Dokumentation und Fotografie nach Bundesreisekostengesetz (BRKG) - Kosten für die Verpflegung im Rahmen der Konferenz - Honorarkosten für Fotografie
Bei Online- oder Hybrid-Veranstaltungen zusätzlich: - Übernahme von Lizenzgebühren für virtuelle Veranstaltungsplattformen, ggf. Kosten für technische Betreuung - Übernahme von Leihgebühren für notwendige Gegenstände (Headset, Kamera, Mikrofon, LAN-Kabel, Internetkosten) für den virtuellen Fachaustausch für die Teilnehmenden aus den Partnerkommunen des Globalen Südens und der/den Gastgeberkommune/n
Unterstützung bei der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Vorgaben zur Antragstellung
Antragsberechtigt sind deutsche Kommunalverwaltungen, die Beziehungen zu mehreren Partnerkommunen pflegen, darunter zu mindestens einer Kommune im Globalen Süden (siehe DAC-Liste unter „Weiterführende Links zum Thema“). Die städtischen Bezirke für das Land Berlin und des Stadtstaates Hamburg sind eigenständig antragsberechtigt.
Möglich ist auch die gemeinsame Ausrichtung einer SDG-Partnerschaftskonferenz an einem Veranstaltungsort durch einen Zusammenschluss mehrerer deutscher Kommunen. Dabei tritt eine deutsche Kommune als Antragstellerin und Zuwendungsempfängerin für das Projekt auf.
Unsere Erwartungen an die antragstellende Kommune:
Abschluss eines Kooperations- und Weiterleitungsvertrags mit Engagement Global
Einbringen von mindestens 10 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben in Form von Eigen- und/oder Drittmitteln in die Finanzierung der Konferenz
Planung und Durchführung der Konferenz innerhalb eines Kalenderjahres in Abstimmung mit der SKEW
Aktive Einbindung der Partnerkommune/n aus dem Globalen Süden in die Vorbereitung, die inhaltliche Gestaltung und die Durchführung der Konferenz
Aktive Einbindung verschiedener kommunaler Fachämter sowie relevanter Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft der an der Konferenz teilnehmenden Kommunen
Bereitschaft während der SDG-Partnerschaftskonferenz Projektideen zur Agenda 2030 gemeinsam zu entwickeln und Vereinbarungen zum weiteren Austausch/ zur weiteren Zusammenarbeit zur Agenda 2030 zu treffen
Bereitschaft zur Umsetzung der Projektideen zur Agenda 2030 im Anschluss an die SDG-Partnerschaftskonferenz
Kommunikation der Inhalte und Ergebnisse der Konferenz in der ausrichtenden Kommune sowie in den teilnehmenden Kommunen und deren Umgebung
Gerne beraten wir Sie zum Format und zur Antragstellung im Vorfeld telefonisch und per E-Mail. Bitte zögern Sie nicht, uns anzusprechen!
Engagement Global prüft die Antragsentwürfe und fördert und begleitet bei Erfüllung der Zuwendungskriterien bis zu drei SDG-Partnerschaftskonferenzen pro Jahr. Ein Anspruch auf Förderung besteht nicht. Förderentscheidungen orientieren sich an den Vorgaben in dieser Bekanntmachung. Die Förderung steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln.
Neuigkeiten aus dem Projekt
Brücken bauen für die Umsetzung der Agenda 2030
Teilnehmende der SDG-Partnerschaftskonferenz diskutierten im November 2022 in Bonn über Erfahrungen und Lösungsansätze bei der Lokalisierung der Agenda 2030.
Inspiration aus der ganzen Welt für die Lokalisierung der SDGs
Wie Kommunen und kommunale Partnerschaften langfristig von SDG-Partnerschaftskonferenzen profitieren können, das zeigen die Beispiele aus Freiburg, Bremen/Bremerhaven sowie aus dem Landkreis Karlsruhe.
Nürnberg, 7. und 8. November 2019. Die Agenda 2030 im Fokus der SDG-Partnerschaftskonferenz der Metropolregion Nürnberg mit ihren afrikanischen Partnerkommunen.
Der Landkreis Karlsruhe hat in Kooperation mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt zur SDG-Partnerschaftskonferenz nach Bad Schönborn eingeladen.