Stuttgart, 13. bis 14. Februar 2009. Mit der Tagung „Migration, Diaspora und Entwicklungszusammenarbeit“ hat die Landeshauptstadt Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Forum der Kulturen ihre Veranstaltungsreihe zur „Stuttgarter Partnerschaft Eine Welt“ fortgesetzt und zugleich ihre bundesweite Vorreiterrolle bei der Vernetzung lokaler Diaspora und Eine-Welt-Akteuren unterstrichen. Sowohl die große Resonanz auf die öffentlichen Vorträge am ersten Tag als auch die Diskussionsergebnisse der - einer Fachöffentlichkeit aus Migrantenvereinen und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit vorbehaltenen - Workshops des zweiten Veranstaltungstages haben die Potenziale der Vernetzung von lokaler Diaspora und Eine-Welt-Akteuren deutlich werden lassen. Der Duisburger Politikwissenschaftler Professor Franz Nuscheler konstatierte: „Bundesweit steht Stuttgart bislang fast allein im Bemühen, die Migranten für konkrete Projekte ins Boot zu holen.“ Die Servicestelle war an der Tagung beteiligt und wird die Ergebnisse in ihr Modellprojekt mit den Städten Bonn, Kiel, Leipzig München und dem Landkreis Düren einbringen.
Erfolgsfaktoren der Arbeit in Stuttgart sind die politische Unterstützung, insbesondere durch Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster, die intensive Zusammenarbeit der andernorts meist getrennt agierenden Verwaltungsbereiche für Integration und Internationales, hier zwischen der Stabsabteilung für Integrationspolitik und der Stabsabteilung für europäische und internationale Angelegenheiten, die Glaubwürdigkeit, die maßgeblich auch auf der personalpolitischen Öffnung der Stuttgarter Kommunalverwaltung gegenüber MigrantInnen basiert und die langfristige Orientierung sowie das über die mittlerweile zehnjährige Tätigkeit des Forums der Kulturen bei den Migrantenselbstorganisationen gewachsene Vertrauen. Das Forum der Kulturen hat 85 Mitgliedsvereine und betreut weit mehr als 200 in Stuttgart aktive Migrantenorganisationen. Hier wurde im November 2007 der „Arbeitskreis Migrantinnen und Migranten und Entwicklungszusammenarbeit“ eingerichtet, der von einer Teilzeitstelle betreut wird, deren Finanzierung ab 2010 allerdings noch ungesichert ist. Über das Erscheinen der geplanten Tagungsdokumentation werden wir in den EWN informieren.