Von 2018 bis 2022 unterstützte die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) deutsche Kommunen bei der Qualifizierung von syrischen Geflüchteten in der Kommunalverwaltung. Als Praktikantinnen und Praktikanten erhielten die Geflüchteten Einblick in die Arbeitsweise und die Verwaltungsstrukturen deutscher Städte, Gemeinden und Landkreise. Ziel war die Vermittlung von Demokratie- und Verwaltungskenntnissen, die zukünftig für einen Wiederaufbau kommunaler Strukturen in Syrien relevant werden können.
In der ersten Projektphase 2018/2019 beteiligten sich sieben deutsche Kommunen: die Gemeinde Beverstedt, die Städte Darmstadt, Krefeld und Maintal sowie die Landkreise Donau-Ries, Gießen und Hameln-Pyrmont. An der zweiten Projektphase 2021/2022 nahmen die Städte Schwäbisch Hall und Solingen sowie die Landkreise Burgenlandkreis und Rheingau-Taunus-Kreis teil.
Insgesamt 37 Geflüchtete aus Syrien bekamen im Rahmen von sechs- bis zwölfmonatigen Praktika einen Einblick in die Verwaltungen. Thematisch adressierten die Praktika die klassischen Bereiche von Kommunalverwaltung und -politik oder widmeten sich der praktischen Umsetzung von Themen wie Bürgerbeteiligung, Gleichstellung, Frieden, Demokratiebildung oder nachhaltige Stadtentwicklung.
Die Kommunen wurden von der SKEW finanziell unterstützt und mit einer Prozessbegleitung zur Projektumsetzung auf kommunaler Ebene, Vernetzungsveranstaltungen, Erfahrungsaustauschen und digitalen Kolloquien umfassend begleitet. So konnten Kontakte zwischen Kommunalvertretenden und syrischen Geflüchteten mit kommunalem Know-how aufgebaut werden, die nach einer Befriedung Syriens für die kommunale Entwicklungspolitik ansprechbar sind.