Nordrhein-Westfalen, 27. November bis 1. Dezember 2017. Knapp eine Woche lang begleitete die Servicestelle den neu gewählten Vorstand des palästinensischen Kommunalverbandes APLA (Association of Palestinian Local Authorities) auf einer Studienreise zum Thema „Kommunale Selbstverwaltung und kommunale Spitzenverbände in Deutschland“ durch Nordrhein-Westfalen. Ziel war es, den Vorstandsmitgliedern des Verbandes einen Eindruck über das System kommunaler Selbstverwaltung in Deutschland zu geben und gemeinsam Möglichkeiten zu erarbeiten, wie APLA als Kommunalverband gestärkt und durch deutsche Projektpartner unterstützt werden kann.
Die Servicestelle organisierte die Studienreise gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag (DST). Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Memorandum of Understandings durchgeführt, das die drei Organisationen Anfang des Jahres unterzeichnet hatten. Die Vereinbarung zielt darauf ab, die Kooperation zwischen den Partnern auszubauen, Synergien zwischen den Vorhaben zu schaffen und gemeinsam einen Beitrag zur Festigung der deutsch-palästinensischen kommunalen Entwicklungszusammenarbeit zu leisten. Dies soll auch auf Verbandsebene geschehen: mit Unterstützung durch die deutsche Verbandsexpertise möchten die Partner einen Beitrag leisten, den laufenden Reformprozess der Kommunalverwaltung in Palästina nachhaltig zu gestalten und APLA als Verband zu stärken. Die Idee zu der Studienreise war auf der dritten deutsch-palästinensischen kommunalen Partnerschaftskonferenz in Jericho im September 2017 entstanden.
Die Studienreise wurde auf dem Bonner Petersberg feierlich eröffnet. Die Delegation wurde unter anderem von Doris Witteler-Stiepelmann, Referatsleiterin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Walter Leitermann, Leiter des Bereichs Europa und Internationales beim DST, begrüßt. Das Programm der folgenden Tage war vielseitig: Neben Workshops zum Thema „Kommunale Selbstverwaltung in Deutschland“ und Besuchen bei Partnerorganisationen kamen die Delegationsmitglieder – bestehend aus 15 palästinensischen Bürgermeistern und Vertretern des APLA-Sekretariats – mit Vertreterinnen und Vertretern kommunaler Spitzenverbände und Akteuren auf lokaler Ebene zusammen. So wurde die Delegation in Köln, Bonn und Xanten empfangen. Alle drei Städte haben palästinensische Partnerkommunen (Bethlehem, Ramallah und Beit Sahour). Insgesamt sind im Rahmen des Projektes inzwischen zwölf deutsch-palästinensische kommunale Partnerschaften aktiv.
Diejenigen Bürgermeister, die deutsche Partner haben, hatten im Anschluss an die Studienreise noch die Möglichkeit in ihre Partnerkommune zu reisen. So reiste beispielsweise der Bürgermeister von Nablus nach Nürnberg, der Bürgermeister von Beitouniah nach Moers oder der Bürgermeister von Jericho nach Speyer, um dort gemeinsam mit den Partnern konkrete nächste Schritte in der bilateralen Projektarbeit zu erarbeiten.
Motiviert wurde der Fachaustausch gleich zu Beginn: Das BMZ hatte gerade die Fortführung des Projekts bis Ende 2020 bewilligt.