Kiel, 25. bis 26. April 2019. Die zentrale Leitfrage der Veranstaltung in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt lautete: Wie kann Nachhaltigkeit gemeinsam auf lokaler Ebene gestaltet werden? Dies griff Stadtpräsident Hans Werner Tovar in seiner Begrüßung auf und bekräftigte, dass die Stadt Maßnahmen zur Umsetzung der SDG ergreife und dazu die Musterresolution „2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene“ des Deutschen Städtetages unterzeichnet habe. Daran anschließend wiesen Kevin Borchers von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt und Martin Weber vom Mitveranstalter Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein (BEI) in einem Fachgespräch auf die Vorteile der Verknüpfung von Migration und Entwicklung hin. Beide gingen dabei auf die vielfältigen Chancen und Potenziale der SDG ein, um Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene umzusetzen.
Birgit Lawrenz vom Referat für Migration der Stadt Kiel stellte eindrucksvoll dar, wie migrantische Akteure in kommunale Prozesse und Strukturen einbezogen werden können. Dazu wurde in Kiel das Forum für Migrantinnen und Migranten gegründet, welches als Interessenvertretung und politische Plattform für in Kiel lebende Migrantinnen und Migranten auch entwicklungspolitische Themen behandelt und dafür im Rahmen des Wettbewerbs „Kommune bewegt Welt“ von Engagement Global ausgezeichnet wurde.
Nach diesem konkreten Praxisbeispiel zur Verknüpfung migrantischen und entwicklungspolitischen Engagements gab Wolfgang Obenland vom Global Policy Forum in Bonn einen fachlichen Einblick in die Agenda 2030 und die Ansatzpunkte für kommunales Handeln. Er appellierte an die Teilnehmenden, ihre Lobby als lokale und zivilgesellschaftliche Akteure wahrzunehmen und sich in Bündnissen für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele stark zu machen. Jana Michael vom Verein Tutmonde aus Stralsund forderte in ihrem Vortrag „Die SDG aus migrantischer Perspektive“ vor allen Dingen, in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Gleichstellung der Geschlechter die jeweiligen Zielvorgaben auch für Migrantinnen, Migranten und Geflüchtete umzusetzen.