Auch migrantische Akteure engagieren sich in Mitteldeutschland zu entwicklungspolitischen Themen. Vieles davon sei aber noch nicht hinreichend sichtbar, fasste Janny Guevara von Migranetz zusammen und lud die anwesenden Kommunen dazu ein, das Treffen für ein besseres Kennenlernen und Vernetzung zu nutzen. Viele Migrantinnen und Migranten bringen schon Ideen mit und möchten sich als Kooperationspartner aktiv anbieten. Dabei sei es wichtig, sie als gleichwertige Partner von Beginn an in die Entwicklung von Projekten einzubeziehen, betonte Janny Guevara. Beispielhaft stellte sich die Somalische Gemeinschaft Thüringen e.V. vor. Deren Anliegen sind neben der Stärkung der somalischen Communities in Mitteldeutschland - etwa in Form eines landesweiten Jugend-Fußballturniers - auch entwicklungspolitische Hilfsprojekte in Somalia wie beispielsweise die Installation von Wasserpumpen. Aber auch auf Landesebene schließen sich zunehmend migrantische Akteurinnen und Akteure zusammen. In Sachsen etwa wird die entwicklungspolitische Arbeit über Miguel Ruiz vom Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen koordiniert.Zudem hat sich im vergangenen Jahr der Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen e.V. (DSM) gegründet. Auch dieser beschäftigt sich zunehmend mit entwicklungspolitischer und internationaler Arbeit.
Während des Netzwerktreffens nutzen die Teilnehmenden besonders die Austauschrunden, in denen durch Partnerarbeiten und Arbeitsgruppen die unterschiedlichen Sichtweisen, Handlungsrahmen und Visionen aufgezeigt wurden und das Verständnis füreinander gestärkt wurde. Immer wieder aufeinander zugehen, Austausch suchen und Netzwerke etablieren, waren wiederkehrende Ergebnisse der Gespräche. Sichtbar wurde auch, wie gut sich an vielen Stellen globale und interkulturelle Bildung bereits etabliert hat oder auch wie Geflüchtete zunehmend selbst aktiv werden.