Michelle Münstermann, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, berichtete, wie der Kreis Düren Vernetzung und Weiterbildung während der Corona-Pandemie im virtuellen Raum angeht. Der Kreis fördert seit Jahren migrantische Partizipation innerhalb der kommunalen, entwicklungspolitischen Aktivitäten. Seit Ende 2019 sollte die Vernetzung von migrantischen Organisationen, der Aufbau eines Pools von Brückenbauerinnen und Brückenbauern und die bedarfsgerechte Förderung von migrantischen Engagierten wieder aktiviert werden. Der Start dieser Projektaktivtäten fiel mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zusammen. Im Kreis Düren reagierte man flexibel und stieg spontan auf unterschiedliche Online-Formate um. Frau Münstermann berichtete von einigen Herausforderungen, insbesondere technischer Art, die aber in einem stetigen Lernprozess angegangen wurden.
In einem weiteren Beitrag referierte Johannes Weller vom Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V. und Regionalkoordinator von CHAT der WELTEN zu Chancen und Fallstricken von interkulturellen Begegnungen im virtuellen Raum. Das bundesweite Programm CHAT der WELTEN gestaltet den Austausch zwischen Schulklassen in Deutschland und in Ländern des Globalen Südens. Herr Weller stellte verschiedene Austauschformate vor und thematisierte Aspekte wie Vorbereitung, Interaktion der Teilnehmenden, Datenschutz und den Umgang mit Stereotypen. Für ihn biete der virtuelle Raum ein großes Kommunikationspotential. In einem anschließenden Dialoggespräch erzählten Zerai Kiros Abraham vom Ubuntu-Haus und Johannes Weller von ihren Erfahrungen im Umgang mit Rassismus im virtuellen Raum.
Das Programm wurde abgerundet mit einem Überblick über das Serviceangebot der SKEW von Dorea Pfafferott. Sie ermunterte die Kommunalvertreterinnen und -vertreter, sich mit Anliegen rund um Beratung und Finanzierung zu entwicklungspolitischen Aktivitäten auf kommunaler Ebene an das Servicestellen-Team zu wenden.
In der Folge gab es die Gelegenheit zu einer praxisorientierten Vernetzung. In kleineren Gesprächsrunden tauschten sich die Teilnehmenden über kommunale Nord-Süd-Partnerschaften in Corona-Zeiten, Partizipation von Geflüchteten durch digitale Formate und die Gestaltung von interkulturell sensiblen Angeboten im virtuellen Raum aus.
In der Abschlussreflexion zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein positives Fazit: Auch wenn die persönliche Begegnung fehlte, konnte das Online-Netzwerktreffen durch gute methodische Gestaltung zu gelingendem Austausch untereinander beitragen und Inspiration für die eigene Arbeit bieten. Viele nahmen neue Ideen und Kontakte mit und zeigten sich motiviert, Neues zu wagen. „Einfach mal machen und ausprobieren. Vieles klärt sich dann auf dem Weg“, fasste eine Teilnehmerin zusammen.