Online, 26. bis 27. November 2020. Eine Reihe beeindruckender Antworten auf die Frage, wie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kommunen aus dem Globalen Süden auch in Zeiten von Corona weitergeführt werden kann, gab Inken Bruns, Fachreferentin für Städtepartnerschaftsarbeit der Kooperationsstelle Hamburg - Dar es Salaam. Sie zeigte in ihrem Impulsvortrag im Anschluss an die Begrüßung durch Jennifer Ichikawa von der SKEW sehr lebendig auf, welche neuen Wege Hamburg und Dar es Salaam aufgrund der Corona-Pandemie gegangen sind. Da ein Austausch von Delegationen aufgrund der Reisebeschränkungen dieses Jahr nicht möglich war, wurde zum Beispiel ein Kurzfilm produziert, in dem sich zahlreiche Akteure der Städtepartnerschaft präsentieren. Darin enthalten sind auch Grußbotschaften, um das 10-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zu würdigen. Infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie wurden vom Hamburger Senat zudem verschiedene Organisationen unterstützt, die in Reaktion auf die Pandemie Schutzkleidung für Beschäftigte im Gesundheitswesen anschafften oder Hygiene-Stationen im öffentlichen Raum errichteten.
Neben all den Herausforderungen und dem gelegentlichen „Corona-Frust“ war Inken Bruns zufolge bemerkenswert, welche Kreativität und Eigenverantwortung im vergangenen Jahr zu beobachten war, insbesondere in Dar es Salaam. So wurde beispielsweise ein Qualifizierungs-Projekt für Fotografinnen eigenständig initiiert, bei dem jungen tansanischen Frauen Grundlagen der Fotografie vermittelt wurden. Weitere Teilnehmende berichteten ebenfalls von flexiblen, kreativen Ansätzen zur Fortführung entwicklungspolitischer Projekte – während und trotz Corona. Die Bremer „Diaspora Engagement Preise“ zur Würdigung ehrenamtlicher Leistungen von migrantischen Organisationen wurden beispielsweise kurzerhand im Freien verliehen, um die coronabedingten Abstandsregeln einhalten zu können.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es in den vergangenen Monaten gelungen sei, bereits bestehende Projekte fortzuführen, auch wenn die persönliche Begegnung fehle. Unabhängig von der Corona-Pandemie sei jedoch auffallend, dass noch immer zu wenig kooperiert werde, sowohl zwischen Kommunalvertretenden und migrantischen Akteuren als auch unter den migrantischen Organisationen selbst. Dass sich dies ändern müsse, war eine der Kernaussagen des Netzwerktreffens, denn wie eine Teilnehmende treffend zusammenfasste: „Wir haben unterschiedliche Kompetenzen, aber das Ziel ist das Gleiche“.
Aus diesem Grund verabredeten sich einzelne Teilnehmende noch während der Online-Veranstaltung für weitere Treffen, um gemeinsame entwicklungspolitische Projekte auf kommunaler Ebene auszuloten. Jennifer Ichikawa von der Servicestelle betonte, dass dabei auch auf die Beratungs- und Finanzierungsangebote der SKEW zurückgegriffen werden kann und motivierte die Teilnehmenden, diese Angebote in Anspruch zu nehmen.