Online, 5. November 2020. „Rwanda direct“ ist ein gelungenes Beispiel dafür, was durch intensiven fachlichen Austausch erreicht werden kann. Die digitale Wissens- und Informationsplattform versorgt seit Anfang November 2020 die 30 Distrikte Ruandas mit zielgerichteten Informationen und erleichtert damit Kommunikation in Echtzeit. Die Plattform umfasst sowohl öffentliche als auch interne Bereiche für Veranstaltungen, eine Newsletter-Funktion, ein Dokumenten- und Diskussionsforum. Sie ist das Ergebnis der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen RALGA und GStB, dem ruandischen und rheinland-pfälzischen Kommunalverband. Die Kooperation zwischen den beiden Institutionen wurde 2018 im Rahmen des „Kommunalen Verwaltungsaustausch Rheinland-Pfalz – Ruanda“ initiiert und ist insofern auch ein Meilenstein für das Gesamtprojekt.
Für das offizielle Going-Live lud der ruandische Kommunalverband neben dem Partnerverband GStB alle weiteren Akteure des „Kommunalen Verwaltungsaustausch Rheinland-Pfalz – Ruanda“ zu einem virtuellen Launch-Termin ein. Vertreten waren das ruandische Ministry of Local Government (MINALOC), das Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz (MdI), das Koordinationsbüro Kigali der Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt.
Effektiver Informationsaustausch
In seiner Begrüßungsrede betonte Ladislas Ngendahimana von RALGA die Bedeutung des Kooperationsprojekts für seinen Verband und die 30 ruandischen Distrikte: „Diese Plattform steht für die Freundschaft von Institution zu Institution und die Partnerschaft von Mensch zu Mensch. Sie ermöglicht es RALGA, sein Mandat der Interessenvertretung, des Capacity Buildings und der Vertretung seiner Mitglieder durch rechtzeitigen Informationsaustausch, Sichtbarkeit und fachgerechte Dokumentation effektiver zu erfüllen“.
Auch Nadja Bonarius von der SKEW zeigte sich in ihrem Grußwort überzeugt, dass „Rwanda direct“ ein hilfreiches Instrument für die ruandischen Bürgermeister und die Lokalverwaltungen sein kann, „insbesondere in Zeiten wie diesen, in denen eine Pandemie den Alltag der lokalen Verwaltungen bestimmt und ein schneller Informationstransfer an die Verantwortlichen von entscheidender Bedeutung ist.“
Training in Rheinland-Pfalz
Im Anschluss gab Stefan Heck vom GStB, der auch aktiv an der Umsetzung des Vorhabens beteiligt war, einen Überblick über die Hintergründe zum Projekt „Rwanda direct“. Das Online-Tool wurde in Anlehnung an die Plattform „kosdirekt“ aufgebaut, über welche der GStB seine Mitglieder-Services für rheinland-pfälzische Kommunen bereitstellt, wobei die besonderen Bedarfe für den ruandischen Kontext berücksichtigt worden sind. Nachdem die technische Umsetzung abgeschlossen war, absolvierten drei Mitarbeitende des Redaktionsteams von RALGA ein Training in Rheinland-Pfalz, um sich auf die Arbeit mit dem neuen System vorzubereiten.
Im Online-Meeting folgte ein gemeinsamer Blick auf das finale Ergebnis. RALGA-Mitarbeiterin Raissa Munyana Mutabazi präsentierte und erklärte die wesentlichen Funktionen der neuen Online-Plattform. In seinen Schlussbemerkungen lobte MINALOC-Vertreter Yves Bernard Ningabire die Leistung all derer, die zum Erfolg des Projekts beigetragen haben: „Diese Plattform ist ein guter Meilenstein, ein konkretes Produkt zur Erreichung der Ziele des Kommunalen Verwaltungsaustauschs im Allgemeinen und ein Beweis dafür, was Menschen gemeinsam erreichen können im Besonderen.“
Alle Beteiligten sind sich einig: Mit dem Launch der Plattform ist ein erstes großes Projekt abgeschlossen, das die Partnerschaft nachhaltig gestärkt hat: „Wir hatten stets kurze Kommunikationswege, die Zusammenarbeit war hervorragend und immer von gegenseitigem Vertrauen geprägt“, so Heck. Die beiden Institutionen arbeiten schon an einem Folgeprojekt zur digitalen Archivierung – einem weiteren Vorhaben, das für moderne und nachhaltige Verwaltung im Sinne der Agenda 2030 steht.