Online, 23. März 2021. Das Online-Seminar der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt widmete sich der Erfassung der von Kommunen getätigten, monetären „Öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit“ (englisch Official Development Assistance, ODA) – unter besonderer Berücksichtigung der Städte, Gemeinden und Kreise in Schleswig-Holstein. Zunächst gab Lorenz Gross von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) dazu einen kurzen Input zum Thema ODA allgemein und zur Arbeit seiner Organisation im Bereich kommunaler Entwicklungszusammenarbeit. ODA ist demnach vom Ausschuss für Entwicklungszusammenarbeit (DAC) der OECD als staatliche Hilfe definiert, die die wirtschaftliche Entwicklung und das Wohlergehen der als Entwicklungs- oder Schwellenländer klassifizierten DAC-Länder fördert.
Lorenz Gross hob in seinem Vortrag die qualitativ wichtige Rolle von Städten und Regionen im Agenda 2030-Prozess hervor: So könne die ganz überwiegende Zahl der Zielvorgaben der Agenda 2030 nicht ohne das Engagement und die Koordinierung mit subnationalen Regierungsebenen erreicht werden. Da viele Städte und Regionen nur wenig Wissen über ODA haben und welche Rolle diese für die Lokalisierung und globale Umsetzung der SDGs (Sustainable Development Goals) spielt, widmet sich die OECD der Anregung einer entsprechenden Datenerhebung und bietet hierin Hilfestellung.
Dietmar Fahnert vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein (MELUND) berichtete von der ODA-Erfassung für das Statistische Bundesamt (Destatis) in Schleswig-Holstein, die Kommunen bisher nicht berücksichtige. Mittels der jährlichen Erfassung möchte das MELUND nun auch im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsberichterstattung die Wahrnehmung globaler Verantwortung Schleswig-Holsteins abbilden und Leistungen der Kommunen darin einbeziehen. Das neue Online-Tool „ODA Kommunal“ der SKEW, so Dietmar Fahnert, wecke die Erwartung, in Zukunft einen vollständigeren und aussagekräftigeren Überblick zu erhalten und auch an Destatis weitergeben zu können.