Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Projekt
Was ist die Projektidee?
Bei dem Projekt handelt es sich um ein Regionalvorhaben, das Wissens- und Erfahrungsaustausch und das gemeinsame Erarbeiten von Lösungsansätzen für Herausforderungen der Stadtentwicklung fördert: Zum einen durch die Zusammenarbeit zwischen deutschen Kommunen mit ihren Kommunalbetrieben mit Städten in Algerien, Marokko und Tunesien und zum anderen durch die regionale länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen den drei Maghreb-Ländern. Ziel ist es, die Kapazitäten im Umgang mit Herausforderungen der nachhaltigen Stadtentwicklung auf kommunaler Ebene und die interkulturellen Kompetenzen auf beiden Seiten zu stärken.
Welche Ziele verfolgt das Projekt?
- Wissensaustausch zwischen deutschen und maghrebinischen Städten: Lokale Stadtentwicklungsprojekte in Algerien, Marokko und Tunesien profitieren vom fachlichen Wissen deutscher Kommunen.
Der Wissensaustausch findet im Rahmen von Projektpartnerschaften statt. Die Themen der Partnerschaftsarbeit sind vielfältig und können alle Bereiche der kommunalen Zuständigkeiten in Bezug auf das Thema Stadtentwicklung betreffen: u.a. Abfallmanagement, nachhaltige Energieversorgung, Raumplanung, Grünflächenmanagement, Mobilität, Digitalisierung, Krisenmanagement, Inklusion. Die teilnehmenden Projektpartnerschaften werden darin unterstützt, im gleichberechtigten Austausch neue Themen für die Zusammenarbeit zu setzen und während der Laufzeit gemeinsame Projekte durchzuführen.
- Die Kompetenzen der maghrebinischen und deutschen Städte, städtische Entwicklungsprozesse partizipativer und inklusiver zu gestalten, sind erhöht.
Der Fokus liegt hier auf dem gegenseitigen Wissensaustausch und einer gemeinsamen Gestaltung eines Prozesses oder einer Initiative, die in beiden Kommunen von Relevanz ist. Die Themen für dieses prozessorientierte Vorgehen sind ebenfalls vielfältig: u.a. partizipatives Quartiersmanagement, Mitgestaltungsmöglichkeiten von Jugendlichen, Austausch zu Verwaltungsprozessen oder der Rolle von städtischen Gremien (zum Beispiel Stadt- und Gemeinderäte). Deutsche und maghrebinische Städte werden dabei unterstützt, im Rahmen ihrer Partnerschaften Themen zu identifizieren, zu denen beide Partner einen Lernbedarf haben.
- Neben dem Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen deutschen und maghrebinischen Kommunen gibt es noch eine regionale Komponente des Projekts, die vor allem von der GIZ im Maghreb betreut wird. Ziel ist dabei, die Akteure aus Algerien, Marokko und Tunesien untereinander zu vernetzen. Im regionalen länderübergreifenden Austausch entwickeln die beteiligten maghrebinischen Akteure Lösungsansätze zu spezifischen Themen der Stadtentwicklung.
Wie gestaltet sich der Projektverlauf?
In der ersten Projektphase „Kommunaler Wissenstransfer Maghreb-Deutschland (KWT I)“ haben bereits 17 Kommunen in Algerien, Marokko und Tunesien gemeinsam mit ihren deutschen Partnerinnen und Partnern städtische Kleinprojekte planen und umsetzen können. Das Folgeprojekt startete im März 2020 unter dem Titel „Kommunale Zusammenarbeit Maghreb-Deutschland (KWT II)“ mit einer Laufzeit bis Ende Februar 2024 und unterstützt und fördert weiterhin die Zusammenarbeit deutscher und maghrebinischer Städte und die Umsetzung gemeinsamer Projekte in den maghrebinischen Kommunen. Zudem steht nun zusätzlich der gemeinsame Wissens- und Kompetenzerwerb beider Partnerkommunen im Fokus, Stadtentwicklungsprozesse partizipativ, nachhaltig und inklusiv zu gestalten. Derzeit sind 18 maghrebinische Kommunen mit 13 deutschen Kommunen im Rahmen von Projektpartnerschaften aktiv.
Fachliche Delegationsreisen für deutsche und maghrebinische Kommunalbedienstete in die jeweilige Partnerkommune zur gemeinsamen Projektarbeit sind über die gesamte Laufzeit möglich und werden von GIZ und SKEW begleitet und finanziell unterstützt. Neben der Teilnahme von kommunalen Mitarbeitenden ist auch die Beteiligung weiterer Akteursgruppen möglich. Wir begrüßen es sehr, wenn neben den Fachverantwortlichen auch Städte- oder Gemeinderäte oder Akteurinnen und Akteure aus der Zivilgesellschaft mit in die Projektarbeit einbezogen werden. Die fachlichen Delegationsreisen können damit als gegenseitige Besuche auf politischer und auf Fachebene gestaltet werden.
Ebenfalls möglich sind Konferenzteilnahmen, Schulungen oder Studienreisen. Für die deutschen Projektteilnehmenden werden bedarfsorientierte Fortbildungen und Qualifizierungen, wie Landesanalysekurse, interkulturelle Vorbereitungsseminare und Netzwerkveranstaltungen angeboten. Ebenso werden die maghrebinischen Teilnehmenden seitens der GIZ in ihrer Kompetenzentwicklung unterstützt.
Welche Unterstützungsleistungen bietet die SKEW?
- Finanzierung des internationalen Erfahrungsaustauschs für die deutschen kommunalen Teilnehmenden (virtuell und in Präsenz):
- Fachliche Delegationsreisen in die Partnerkommune: Generell bis zu zwei Reisen pro Jahr à zwei bis drei Fachleute, nach Begründung und zum Zwecke der Verbreiterung des beteiligten Akteurskreises auch bis zu fünf Personen
- Unterstützung virtueller Austauschformate
- Unterstützung beim Empfang von Delegationen der Projektpartnerinnen und -partner in den deutschen Kommunen und kommunalen Unternehmen, sowie im Rahmen von Studienreisen
- Unterstützung von Hospitationsaufenthalten der Projektpartnerinnen und -partner in den deutschen Kommunen und kommunalen Unternehmen
- Unterstützung durch die Bereitstellung von Verdolmetschungen und Übersetzungen
- Vernetzung der deutschen Projektpartnerinnen und -partnern, zum Beispiel durch Netzwerktreffen
- Organisation, Vorbereitung und Durchführung von Themen-Workshops für die maghrebinischen und deutschen Projektpartnerinnen und -partner, um gemeinsam an den Projekten zu arbeiten
- Vorbereitungs- und Qualifizierungsseminare für Projektteilnehmende
- Fachliche Begleitung der Projektzusammenarbeit
- Bei Bedarf Unterstützung in der Kommunikation mit den maghrebinischen Projektpartnerinnen und -partnern
- Unterstützung von begleitenden Maßnahmen zum Projekt im Inland, zum Beispiel einer Informationsveranstaltung der beteiligten kommunalen Akteurinnen und Akteure unter Einbindung der Zivilgesellschaft oder weitere Maßnahmen zum Fachaustausch und zur Vernetzung innerhalb der Kommune/des kommunalen Unternehmens
Welche Unterstützungsleistungen bietet die GIZ?
- Finanzierung des internationalen Erfahrungsaustauschs für die maghrebinischen Beteiligten
- Fachliche Beratung der Projektpartnerschaften in Abstimmung mit den politischen Trägern des Projektes in den drei Partnerländern
- Qualifizierung der maghrebinischen Teilnehmenden durch Beratung, Fortbildungen und Workshops
- Fachliche und logistische Begleitung von deutschen Fachdelegationen in den Partnerländern durch GIZ-Personal: Terminabstimmung mit den Partnerfachkräften, inhaltliche Vorbereitung der Termine, Organisation von Unterbringungsmöglichkeiten und Logistik
- Fachliche Vorbereitung von maghrebinischen Hospitierenden für den Einsatz in ihrer deutschen Partnerkommune sowie logistische Abwicklung im Partnerland
- Thematische Vorbereitung von Studienreisen für maghrebinische Partnerfachkräfte nach Deutschland (Abstimmung mit den Partnerfachkräften
- Bei Bedarf Unterstützung bei der Kommunikation mit den Partnerfachkräften
Was wird von den deutschen Kommunen und ihren teilnehmenden Mitarbeitenden erwartet?
- Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit der SKEW über die Ziele und Kernpunkte der Projektzusammenarbeit
- Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Partnerkommune in dem jeweiligen Themenbereich und Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit den beteiligten Institutionen GIZ und SKEW
- Bereitstellung von Personal für die internationale Beratung und die vorangehende Qualifizierung
- Aktive Beteiligung an der Vernetzung mit den Projektpartnerinnen und -partnern (Netzwerktreffen, fachliche Delegationsreisen und Projektberatungen, gegebenenfalls Aufnahme von Hospitierenden)
Was wird in der Kooperationsvereinbarung vereinbart?
Die Kooperationsvereinbarung dient als Grundlage der Projektteilnahme und wird zwischen der SKEW und den am Projekt beteiligten deutschen Kommunen geschlossen. Die unterzeichnenden Kommunen bekennen sich durch die Kooperationsvereinbarung zu den Projektzielen und der Zusammenarbeit mit Ihrer Partnerkommune. Das Dokument spezifiziert des Weiteren die Leistungen und Kostenübernahmen der SKEW sowie der GIZ und bietet den kommunalen Akteuren damit Planungssicherheit.
Wie sind die Konditionen der fachlichen Delegationsreisen?
- Experteneinsätze im Rahmen fachlicher Delegationsreisen erfolgen wechselseitig in den kommunalen Partnerschaften. Ziel ist die projektbezogene Beratungsarbeit.
- Das Format richtet sich schwerpunktmäßig an kommunale Mitarbeitende aus den entsprechenden Fachabteilungen und Mitarbeitenden von kommunalen Unternehmen.
- Die Auswahl der Fachleute erfolgt in Abstimmung in der Projektpartnerschaft unter Einbeziehung von SKEW und GIZ und kann neben Kommunalverwaltung und -politik auch auf kommunale Eigenbetriebe berücksichtigen.
- Die Bedingungen für die Durchführung fachlicher Delegationsreisen sind in der Kooperationsvereinbarung festgehalten und durch deren Abschluss formalisiert. In dieser erklärt sich die unterzeichnende Kommune bereit, ihre Mitarbeitenden über geltenden Vereinbarungen hinsichtlich der Reise in Kenntnis zu setzen.
Welche Leistungen übernimmt die SKEW im Zuge fachlicher Delegationsreisen?
Wie in der Kooperationsvereinbarung festgehalten übernimmt die SKEW die folgenden Leistungen:
- Transport in Deutschland und Transportkosten bei Delegationsreisen ins Partnerland unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit und in Anlehnung an das Bundesreisekostengesetz
- Kosten für Visa
- Kosten für die Unterbringung und Auszahlung von Tagegeldern, wenn Delegationen aus der Partnerkommune empfangen werden
- Logistische Unterstützung bei der Reiseplanung
- Finanzielle Unterstützung bei Verdolmetschung/Übersetzungsbedarf
Was wird von den deutschen Kommunen bei fachlichen Delegationsreisen in die Partnerkommune erwartet?
- Beteiligte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden für die Zeit des der fachlichen Delegationsreise sowie für die Vorbereitungszeit von ihrem Arbeitgeber freigestellt und erhalten Lohnfortzahlung (Dienstreise).
- Die Kommune oder das kommunale Unternehmen trifft terminliche Absprachen über Zeitpunkt und Dauer des Einsatzes mit der Partnerkommune und teilt diese der SKEW frühzeitig mit.
- Die reisenden Fachleute übernehmen die Abrechnung ihrer jeweiligen Reisekosten mit der SKEW.
- Berichterstattung über die fachliche Delegationsreise und den Projektverlauf