Beispielhaft zeigte die Gastgeberstadt Greifswald, wie globale Zusammenhänge nach und nach zum Thema von Kommunalpolitik und -verwaltung gemacht werden können. So arbeiten dort aktuell Vertreter von Stadtverwaltung und engagierter Zivilgesellschaft wie etwa des örtlichen Eine-Welt-Ladens daran, ihre Arbeit stärker miteinander zu verzahnen. Gemeinsam wirken sie darauf hin, die kommunale Arbeit stärker an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu orientieren und Greifswald für eine Zertifizierung als Fair-Trade-Stadt fit zu machen. Inspiriert von diesem Beispiel diskutierte dann am Nachmittag eine der Arbeitsgruppen, wie sich globale Themen auch und gerade in kleineren Kommunen angehen lassen und wie konkrete Handlungsoptionen aussehen können.
Das Netzwerktreffen vermittelte den Teilnehmenden auch Informationen über entwicklungspolitische Bildungsangebote, die sich für die Arbeit vor Ort einsetzen lassen. Interessierte Kommunen können sich dazu an überregionale Akteure wie das Eine-Welt-Netz, MIGRANET-MV oder das Bündnis Eine Welt (BEI) in Schleswig-Holstein wenden. Auch auf lokaler Ebene finden sich diverse Angebote, etwa vom Kultur- und Initiativenhaus Greifswald oder dem Ökohaus e.V. Rostock. In den Präsentationen von Jana Michael und Tahera Ameer, beide Mitglied im Netzwerk MIGRANET-MV, zeigte sich, wie aktiv Migrantinnen und Migranten im entwicklungspolitischen Handlungsfeld bereits sind und welche fachlichen Ressourcen sie für Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteure darstellen. Die migrantischen Organisationen in Norddeutschland leisten Bildungsarbeit zu globalen Zusammenhängen und speziell zum Thema Flucht, sie engagieren sich für das Empowerment von Geflüchteten und sind in Auslandsprojekten aktiv.
Aufgrund der positiven Resonanz des Netzwerktreffens einigten sich Teilnehmende und Organisatoren auf ein Folgetreffen, das in etwa einem Jahr in Schleswig-Holstein stattfinden soll. Um dem hohen Bedarf an Austausch noch mehr Raum zu geben ist diesmal ein zweitägiges Format im Gespräch.