Ina Mohr, Leiterin der Koordinierungsstelle Bürgerengagement und Sprecherin der Fairtrade-Steuerungsgruppe in Herrenberg, erläuterte zusammen mit Zakaria Oulabi, Leiter des Bildungsprojekts zur Förderung des deutschsprachigen Moscheeunterrichts – abgekürzt FödeM –, das Konzept der Stadt, Migrantinnen und Migranten in die „Fairtrade-Familie“ zu integrieren. FödeM ist Mitglied der Herrenberger Fairtrade-Familie - einem Netzwerk, das sich für den Fairen Handel einsetzt.
Anschließend zeigte Diana Schlegel vom Verein TransFair, wie die Kampagne der Fairtrade-Towns in Deutschland und weltweit aufgestellt ist und welche Ansätze für eine interkulturelle Öffnung es bereits gibt. Johannes Lauterbach, Eine Welt-Regionalpromotor für die Region Stuttgart, und Elena Muguruza, Eine Welt-Fachpromotorin für Fairen Handel, stellten den Bezug zwischen dem Thema des Netzwerktreffens und der Agenda 2030 heraus, aus dem sich der Auftrag für eine inklusive Stadt und für nachhaltigen Konsum ableiten lässt.
Der MiGlobe-Berater und Gründer des Deutsch Afrika Ruhr Forums e.V., Bunmi Bolaji, gab am Beispiel seines Beratungseinsatzes für die Stadt Hattingen einen praxisnahen Einblick, wie die Beziehungen zwischen migrantischen Communities und Fairtrade-Steuerungsgruppen gestärkt werden können. Seine Empfehlung war, das eigene regionale Netzwerk zu mobilisieren und die migrantischen Gruppen von Anfang an in die Konzeption von Aktivitäten einzubeziehen.
Michael AlliMadi, Vorsitzender des Ausländer- und Migrationsrates Heidelberg und ehrenamtlich beim Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen (LAKA) Baden-Württemberg engagiert, erläuterte, dass sich Ziel und Form des Engagements oft aus der eigenen Biografie erklären lassen: beruflich und ökonomisch erfolgreiche Migrantinnen und Migranten stammten eher selten aus der Landbevölkerung, weshalb ihnen die Belange der Agrarproduzentinnen und - produzenten in Konkurrenz zu Themen wie Gesundheit und Bildung weniger wichtig seien. Ferner führe ein anderes (Selbst-)Verständnis von Engagement bei Migrantinnen und Migranten oft dazu, dass dieses von der Mehrheitsgesellschaft nicht als solches wahrgenommen werde. Auch hier müsse Vielfalt noch stärker zur Normalität werden.
Danach stellten Vera Strasser und Dr. Joy Alemazung Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten von Engagement Global und ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt vor. Isabelle François, Fachpromotorin für Migration und Entwicklung, präsentierte das Eine Welt Promotorinnen- und Promotorenprogramm in Baden Württemberg, das ebenfalls Möglichkeiten der Qualifizierung und Vernetzung bietet, vor allem für zivilgesellschaftliche Akteure.