Abschließend erläuterte Hüseyin Mestan, Geschäftsführer der Islamischen Jugend in Bayern e.V., dass im Koran faires Verhalten im Handel als ethischer Anspruch verankert sei. Fairer Handel solle daher auch zu einem Jahresthema des Jugendverbands werden. Da sich die dritte Generation türkischstämmiger Zugewanderter nicht mehr vorrangig mit den Themen Spracherwerb, Bildung und Arbeit beschäftige, entstünden Spielräume für die Auseinandersetzung mit anderen Themen. Danach diskutierten die Teilnehmenden über die Facetten einer interkulturell gestalteten Fairtrade-Kommune. Es wurde deutlich, dass „Fairer Handel“ und „Interkultur“ vermehrt zusammengedacht werden sollten, die Praxiserfahrungen aber noch fehlen.
Hilfreich könnten projektbezogene neue Netzwerke oder etwa ein interkultureller Brunch mit einem Input zu Fairtrade sein. Ein Hindernis stelle dar, dass oft andere kommunale Themen wichtiger als Nachhaltigkeit und Integration seien. Hilfreich wären daher griffige und einfach zu vermittelnde Argumente, warum eine Verknüpfung von Migration und Entwicklung der Kommune „gut tut“.
Gegen Ende des Treffens ging Dr. Guy-Erick Akouègnon, Referent des Programms „Bildung trifft Entwicklung“, der Frage nach, ob Globales Lernen als Ansatz für eine stärkere Einbeziehung von Migrantinnen und Migranten in Fairtrade-Stadt-Prozesse ausreiche. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Globales Lernen hierfür Methoden und Möglichkeiten bietet, es es aber einer verbindlichen und praxisnahen Verankerung des Globalen Lernens im bayerischen Schulcurriculum bedürfte. Abschließend stellten Vera Strasser, Projektleiterin Migration und Entwicklung der SKEW und Dr. Joy Alemazung, Projektleiter der Engagement Global Außenstelle Stuttgart, Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten der SKEW und von Engagement Global vor.