Im Rahmen des Projektes „50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015“ wurde ein gemeinsames Handlungsprogramm ausgearbeitet und im Sommer 2013 vorgestellt. Bereits seit 2012 werden einzelne Projekte im persönlichen Kontakt zwischen der Verwaltung, Schulen und den Krankenhäusern im Enzkreis und im Masasi Distrikt umgesetzt. So wurden etwa unterschiedliche modellhafte Biogasanlagen an Standorten öffentlicher Einrichtungen konstruiert, im Mkomaindo Hospital in Masasi wurde der Einsatz von regenerativen Energien zur Stromstabilisierung organisiert. Seit Ende 2012 gibt es den gemeinnützigen Partnerschaftsverein „Marafiki wa Masasi e.V.“. Ziel ist es, eine Partnerschaft auf breiter Basis zu etablieren, um so den Menschen im Masasi Distrikt und Stadt direkt helfen und eine nachhaltige Entwicklung fördern zu können.
Aufgrund der erfolgreichen Projekte mit der Klimapartnerschaft Enzkeis – Masasi District hat das Unternehmen TAREA - Tanzania Renewable Energy Association 2015 die landesweiten Renewable Energy Days in Masasi veranstaltet. Neben Workshops und einer Ausstellung von Fachfirmen im lokalen Stadion wurden auch ausgewählte Beispiele für den Einsatz von erneuerbaren Energien präsentiert. Die gemeinsame Diskussion mit Vertretern der Verwaltungen von Masasi Distrikt, Masasi Town, dem Enzkreis, der Integrierten Fachkraft sowie den Vertretern von TAREA hat zur Entwicklung des neuen Projekts im Rahmen der Klimafazilität geführt, das das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Frühjahr 2016 bewilligt hat.
Das Projekt „Installation von Solarsystemen in ausgewählten Gesundheitseinrichtungen in Masasi Distrikt und Stadt in Tansania“ hat das Ziel, bis Ende 2018 insgesamt 27 Gesundheitsstationen – sogenannte Dispensaries - in der Stadt und im Distrikt mit Solarstrom zu versorgen. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 430.000 Euro. Verteilt über drei Jahre sollen die Dispensaries ohne Stromversorgung durch Solarsysteme mit Speicherbatterien ausgestattet werden. Neben den lokalen Zentren für die medizinische Versorgung sollen auch die Gebäude des Personals mit Solarstrom versorgt werden. Außerdem gehören Schulungen von Technikern und Personal sowie Informationsveranstaltungen für die umliegende Bevölkerung über erneuerbare Energien zum Gesamtprojekt.
Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt des Enzkreises, des Partnerschaftsvereins sowie der Stadt- und Distriktverwaltung, wobei jede Partei einen Anteil des finanziellen Eigenanteils von insgesamt 10 Prozent trägt. Projektpartner ist erneut TAREA - Tanzania Renewable Energy Association.
Im Laufe des Sommers 2016 hat TAREA alle technischen Daten sowie die Gebäudestruktur (Anzahl der Räume, Anschlussleistung für Licht und medizinische Messgeräte) der 27 Dispensaries und der dazugehörigen Mitarbeitergebäude erfasst. Im Herbst wurden die Ausschreibungsunterlagen erstellt. Die Öffentliche Bekanntmachung des Projektes bzw. der Ausschreibung erfolgte im Dezember 2016. Die eingegangenen Angebote wurden gesichtet und ein Unternehmen für die Installation aller Systeme ausgewählt. Nach Abschluss der Vertragsverhandlungen sollen die ersten Solar-Systeme im Frühjahr 2017 installiert und in Betrieb genommen werden. Aus Kostengründen wurde vereinbart, dass alle Anlagen komplett ausgeschrieben und auch vergeben werden, auch wenn ein Teil erst in 2018 errichtet werden kann.