Projektpartnerschaft Bonn – La Paz

Auch wenn die Partnerschaft sowohl in Bonn als auch in La Paz von den Kommunen getragen wird, müssen für gemeinsame Projekte und Aktivitäten weitere Finanzierungsquellen erschlossen werden. Die Stadt Bonn setzt dabei auf eine enge Verzahnung der Akteure und Projekte sowie auf eine Vielfalt an Förderquellen.

So wurden für ein Aufforstungsprojekt in La Paz beispielsweise Mittel der Außenhandelskammer, der Deutschen Botschaft sowie der Stadt Bonn eingesetzt. Das aktuelle Kooperationsprojekt wird, im Rahmen des Förderprogramms für kommunale Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte(FKKP), durch die SKEW finanziert. Bei der Antragstellung konnte auf die Arbeit am Klimahandlungsprogramm aufgebaut werden.

Ein großes Gewicht bei der Umsetzung der Projektpartnerschaft liegt auch auf den Akteuren außerhalb der Kommunalverwaltung. So können gemeinnützige Träger beispielsweise noch einmal ganz andere Fördermittel und auch Spenden akquirieren als die Stadt selbst. Der Verein „Bonn - La Paz“ nutzt diese Möglichkeit unter anderem für die Durchführung von Bildungsarbeit und Workshops. Zudem können gemeinnützige Einrichtungen über den Projektefonds des Ausschusses für Internationales und Wissenschaft des Rates der Stadt Bonn Förderungen bis zu 3.500 Euro für konkrete Vorhaben beantragen.

Insgesamt kostet das Einwerben der Mittel sehr viel Zeit. Zudem Bedarf es großer Erfahrung mit den verschiedenen Arten von Fördermöglichkeiten, damit die finanzielle Last auf viele Förderer verteilt werden kann.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass sich die Mühe lohnt, da durch die finanzierten Projekte sichtbare Erfolge erzielt werden, die dann wieder neue Akteure und Finanzierungswege nach sich ziehen. Offensichtlich wird das beispielsweise am gemeinsam erarbeiteten Frühwarnsystem, womit bei unwetterbedingten Hangrutschungen Menschenleben gerettet werden: Im Jahr 2006 gelang es auf Vermittlung der Stadt Bonn und mit Unterstützung der in Bonn ansässigen Frühwarnplattform der Vereinten Nationen (UNISDR-PPEW), Mittel des Auswärtigen Amtes für ein groß angelegtes Projekt zur Frühwarnung vor Naturkatastrophen in der Andenstadt zu erhalten. Heute sind an dem Frühwarnsystem bereits andere Regionen interessiert und auch die Universität Bonn hat ihr Interesse angemeldet.

Der wichtigste Tipp ist sicherlich die Verzahnung vielfältiger Akteure in Bonn und in La Paz: Es arbeiten sowohl Kommunen als auch Vereine, Schulen und Alumnis, die in Deutschland studiert haben, zusammen.

Diese Verzahnung hat zum einen den Vorteil, dass das Engagement und Know-how aus verschiedenen Richtungen zusammenkommt, und zum anderen wird es durch die Unterschiedlichkeit der aktiven Einrichtungen überhaupt erst möglich, verschiedene Förderquellen zu erschließen, da diese teilweise nur für (Hoch-)Schulen, Vereine oder Kommunen zugänglich sind.

Insgesamt ist die Partnerschaft zwischen Bonn und La Paz über all die vielen Jahre hinweg sehr lebendig geblieben. Sie ist von einer großen Kontinuität geprägt, die es aushält, wenn zuständige Personen wechseln.

Zudem ist die Partnerschaft mittlerweile so gut vernetzt und bekannt, dass sich neue Synergien ergeben. So hat beispielsweise das Lateinamerika-Zentrum eine Ausstellung innerhalb eines EU-Bildungsprojektes konzipiert, in der Bolivien und La Paz ein bedeutender Platz eingeräumt wurde, so dass sie im Rahmen der Partnerschaft Bonn – La Paz gezeigt werden kann.