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Kommunaler Fachaustausch mit afrikanischen Partnern

Nachhaltige Entwicklung im Kontext deutsch-äthiopischer Städtepartnerschaften

Die Lokalisierung der Agenda 2030 mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) stand im Mittelpunkt eines dreitägigen Fachaustausches zwischen Vertreterinnen und Vertretern der deutsch-äthiopischen kommunalen Partnerschaften in Addis Abeba.

Einige Personen, zum Teil auf einer Treppe stehend, halten Blätter mit den Symbolen der globalen Nachhaltigkeitsziele in die Höhe.
Teilnehmende des kommunalen Fachaustauschs beim Treffen in der äthiopischen Hauptstadt. Foto: Engagement Global

Addis Abeba, 17. bis 19. Februar 2020. Im Rahmen einer Fachveranstaltung des Projektes „Agenda 2030 – Kommunaler Fachaustausch mit afrikanischen Partnern“ trafen sich über 40 kommunale und zivilgesellschaftliche Akteure der vier deutsch-äthiopischen Städtepartnerschaften aus Addis Abeba und Leipzig, Adua und Gotha, Alem Katema und Vaterstetten sowie Mekele und Witten in der äthiopischen Haupstadt.

Begrüßt wurden die Gäste durch Mesfin Assefa, Äthiopiens Staatsminister für Stadtentwicklung und Bau, Abraham Asrat Beser, Direktor für Internationale Beziehungen im Büro des Bürgermeisters der Stadt Addis Abeba, Laura Schmidt, Referentin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Äthiopien und Jessica Baier, Abteilungsleiterin in der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global.

Anschließend stellte Denise Spaull, Leiterin des Projektes „Agenda 2030 – Kommunaler Fachaustausch mit afrikanischen Partnern“ der SKEW, die Inhalte und Ziele der Fachveranstaltung vor. Sie erklärte: „Wir wollen den Vertretern der deutsch-äthiopischen Kommunalpartnerschaften eine Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch bieten und gleichzeitig Ansätze zur Einbindung und Umsetzung der Agenda 2030 in der kommunalen Partnerschaftsarbeit aufzeigen.“

Zur Einführung in das Thema hielt Mulu Worku Yimer, Gesandte und Ständige Vertreterin der Botschaft der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien in Berlin, einen Fachbeitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 und der Agenda 2063 der Afrikanischen Union auf kommunaler Ebene in Äthiopien. Sie erklärte, wie globale und kontinentale Entwicklungsziele in nationale und kommunale Entwicklungsstrategien in Äthiopien übersetzt und integriert werden und betonte, dass Kommunen eine wichtige Rolle bei der Erreichung der SDGs spielen, da ein Großteil der globalen Ziele nur auf lokaler Ebene umgesetzt werden könnten.

Mehrere Personen stehen vor einem Gebäude im Kreis und unterhalten sich.
Eine Delegation beim Besuch der German Church School. Foto: Engagement Global

Am Nachmittag des ersten Tages stand das gegenseitige Kennenlernen der Kommunen und ihrer Partnerschaftsprojekte im Vordergrund. Die Vertreterinnen und Vertreter der vier Partnerschaften stellten anhand von mitgebrachten Präsentationen, Videos, Fotos und Broschüren ihre jeweiligen Kommunen, den Hintergrund der Partnerschaft sowie die gemeinsamen Aktivitäten und Projekte vor.

Danach konnten sich die Teilnehmenden im World Café intensiver zu einzelnen Aspekten der Partnerschaftsarbeit austauschen. Thematisiert wurden unter anderem die Rolle kommunaler und zivilgesellschaftlicher Akteure in der Partnerschaft, die Kommunikation zwischen den Partnern, Strategien für die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Erfahrungen in der Projektplanung und -umsetzung.

Am Vormittag des zweiten Tages konnten die Teilnehmenden zwei Projekte der Partnerstädte Leipzig und Addis Abeba vor Ort besuchen. In der German Church School wurde das Projekt „Inklusive Kommune - Maßnahmen zur Förderung einer inklusiven Gesellschaft“ vorgestellt und bei der Feuerwehr in Addis Abeba erfuhren die Teilnehmenden mehr über die Kooperation zwischen den Partnerstädten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Rettungswesens. Beide Projekte wurden beziehungsweise werden von der Servicestelle über das Projekt Nakopa gefördert.

Im Anschluss bot Andualem Tenaw, Director General der Ethiopian Cities Association, einen Einblick in die Arbeit des äthiopischen Städteverbandes.

Mehrere Personen sitzen an einem Tisch und diskutieren; eine Frau schreibt auf eine Scheibe mit den globalen Nachhaltigkeitssymbolen, die in der Mitte des Tisches liegt.
Im intensiven Fachaustausch konnten neue Impulse für die Städtepartnerschaften gewonnen werden. Foto: Engagement Global

Der Nachmittag des zweiten Tages sowie der dritte Tag waren nun dem intensiven Fachaustausch zur Lokalisierung der Agenda 2030 gewidmet. Die Teilnehmenden arbeiteten unter anderem an der Akteurskonstellation ihrer Partnerschaften mit dem Ziel, weitere Nachhaltigkeitsakteure einzubinden und die Rolle der kommunalen Verwaltung in den Partnerschaften zu stärken. Zudem ordneten sie ihre Partnerschaftsaktivitäten in den Kontext der Agenda 2030 ein und vereinbarten die nächsten Schritte der partnerschaftlichen Zusammenarbeit für das kommende Jahr. In diesem Zusammenhang stellten Jessica Baier und Denise Spaull weitere Unterstützungsangebote der SKEW und Engagement Global vor.

Die Fachveranstaltung zeigte, dass die Partnerschaften zu ähnlichen Schwerpunkten arbeiten und bisher insbesondere die Themen Gesundheit (SDG 3), Bildung (SDG 4), Geschlechtergleichstellung (SDG 5), berufliche Ausbildung und Wirtschaftswachstum (SDG 8) sowie sichere, nachhaltige und inklusive Städte und Gemeinden (SDG 11) aufgreifen. Zukünftige Bedarfe wurden in den Bereichen Wasser (SDG 6), erneuerbare Energien (SDG 7), Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9) und Klimaschutz (SDG 13) identifiziert. Dadurch ergeben sich interessante Synergiepotentiale und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den Partnerschaften.

Die Teilnehmenden haben viele neue Impulse für die gemeinsame Partnerschaftsarbeit gewonnen und spannende Ideen für zukünftige Projekte im Kontext der Agenda 2030 gesammelt. Zudem bestand großes Interesse daran, sich auch zukünftig untereinander auszutauschen.

Im Anschluss an die Veranstaltung hatten die deutschen Delegationen die Möglichkeit, die Gespräche mit ihren Partnern bei einem Besuch in ihren jeweiligen Partnerkommunen weiterzuführen und zu vertiefen.

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