Bonn, 6. April 2022. „Die Einbindung der Zivilgesellschaft stärkt die Kapazitäten und die Nachhaltigkeit deutsch-türkischer Partnerschaftsprojekte“ - war eine von vielen Empfehlungen während des Stakeholdertreffens zu „ORTAK – der deutsch-türkischen Initiative zur Förderung des kommunalen Fachdialoges“ – denn nicht selten wechseln in Deutschland wie in der Türkei nach Kommunalwahlen die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner auf der politischen Ebene.
Zu diesem trafen sich virtuell circa 25 Vertreterinnen und Vertreter deutscher und türkischer Kommunen, die Expertise aus bereits umgesetzten Projektpartnerschaften einbringen konnten und/oder bereits informelles Interesse an einer zukünftigen deutsch-türkischen Projektpartnerschaft geäußert haben. Ziel des Treffens war es, dass in seiner finalen Konzeptionsphase befindliche Projekt „ORTAK“ vorzustellen und Rückmeldungen zum inhaltlichen und technischen Design von dieser Expertenrunde einzuholen, um ggf. im Anschluss letzte Verbesserungen vornehmen zu können.
Das Projekt „ORTAK − Deutsch-Türkische Initiative zur Förderung des kommunalen Fachdialoges“ zielt darauf ab, kommunalen Wissensaustausch sowie den Aufbau und die Weiterentwicklung kommunaler Projektpartnerschaften zu fördern, und zwar in drei thematischen Schwerpunkten: „Nachhaltige Stadtentwicklung“, „Lokale Ansätze der Konfliktbearbeitung“ sowie „Strategien und Beispiele lokaler Wirtschaftsförderung“. Es bietet deutschen und türkischen Kommunen ab Mitte 2022 eine finanzielle Unterstützung zur Durchführung von entwicklungsbezogenen Fachdialog-, Vernetzungs- und Kooperationsprojekten an. Förderungen sind bis zu 25.000 Euro über einen Zeitraum von bis zu 15 Monaten möglich. Das Projekt wird von der Servicestelle im Rahmen ihres Programms „Initiative Kommunales Know-how für Nahost“ durchgeführt und von der Mercator Stiftung gefördert.
Das türkische Wort „Ortak" bedeutet sowohl „Partner“ oder „Beteiligte“ als auch „gemeinschaftlich“ oder „gemeinsam“. Alle Teilnehmenden begrüßten den Grundtenor und Ansatz des Projektes. Denn gerade in diesen wirtschaftlich wie politisch nicht ganz einfachen Zeiten kommt den Kommunen – im gemeinsamen Dialog wie auch in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit – eine Brückenfunktion zu.
„Der Themenschwerpunkt „Konfliktbewältigung” sollte anders zugeschnitten werden, da er so zu negativ konnotiert ist. Besser wäre ein Schwerpunkt auf „Soziale Kohärenz und Gesellschaftlicher Zusammenhalt“, war eine weitere wichtige Empfehlung aus der Runde. Denn Prävention ist bekanntlich besser als Mediation.