Knapp zwei Jahre nachdem die Klimapartnerschaften der zweiten Projektphase zwischen deutschen Kommunen und ihren Partnerkommunen aus Lateinamerika und der Karibik ihre Handlungsprogramme vorgestellt haben, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Kommunen. Gastgeber war diesmal die Stadt Nürnberg. Von den insgesamt 14 Klimapartnerschaften mit der Region waren zehn Partnerschaften dabei.
Im Mittelpunkt des Netzwerktreffens standen die Fortschritte bei der Umsetzung der Handlungsprogramme, die seit dem letzten Zusammenkommen im Februar 2015 erreicht wurden. Die meisten Partnerschaften pflegen einen sehr lebhaften Austausch. Insgesamt zwölf Klimapartnerschaften haben gemeinsame Projekte aus den Handlungsprogrammen mit Unterstützung der Servicestelle umgesetzt oder sind noch dabei. Davon wurden zehn Projekte durch die Klimafazilität, sechs Projekte durch das Programm „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ (Nakopa) sowie vier Projekte durch das Programm ASA-Kommunal gefördert.
Wichtige Themenfelder der Projekte bilden erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Bildung zu Klimawandel, Wasserressourcenmanagement, ökologische Landwirtschaft und Abfallwirtschaft. Die Handlungsprogramme, die teilweise bereits angepasst und fortgeschrieben werden, erweisen sich dabei als gute Richtschnur. Diskutiert wurden dazu technische Fragestellungen sowie Herausforderungen und Erfolgsfaktoren hinsichtlich einer guten Kommunikationsbasis mit der Partnerkommune.
Auch die Servicestelle hatte Neuigkeiten zu berichten. Dabei wurde das neue Angebot „Koordinatoren für Kommunale Entwicklungspolitik“ sowie der Kleinprojektefonds vorgestellt. Eine ausführliche Präsentation war den Ergebnissen der Zwischenevaluation des Klimapartnerschaftsprojektes gewidmet, bei der auch die deutschen und lateinamerikanischen Kommunen befragt worden waren. Die anschließende angeregte Diskussion erbrachte wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung des Projektes, vor allem was die weitere Vernetzung, die Weiterentwicklung der Handlungsprogramme und die Ansprache neuer Kommunen angeht.
Auf dem Programm des Netzwerktreffens standen außerdem die Ergebnisse der Klimakonferenz in Paris und deren Bedeutung für die Kommunen, über die Moritz Schmidt von der LAG 21 NRW referierte. Er hob dabei die große Signalwirkung des Abkommens hervor, wies aber zugleich auf die Herausforderungen hin, die etwa durch die vage Zielformulierung und die vielen freiwilligen Verpflichtungen entstehen. Ein von der Stadt Nürnberg durchgeführter Klimaschutz-Rundgang durch die Nürnberger Innenstadt rundete den ersten Veranstaltungstag ab.
Am zweiten Tag gab es einen Workshop zum Thema „Gender und Klimawandel“. Dr. Anke Stock, Gender-Expertin im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, ging gemeinsam mit den Teilnehmenden den Verbindungen zwischen beiden Themen nach und stellte konkrete Anknüpfungspunkte für die Projektumsetzung vor.
Insgesamt zeichnete sich das Netzwerktreffen durch die Lebendigkeit des Fachaustausches und das hohe Interesse an der weiteren Umsetzung konkreter Projekte aus. Am Ende nahmen sowohl die Teilnehmer als auch die Veranstalter neue Impulse für die Fortführung ihrer Arbeit in und mit den Klimapartnerschaften mit.