Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften

Bonn, 14. April 2016. Auf großes Interesse stieß der erste Stakeholder Workshop des neuen SKEW-Projekts „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“. 35 Vertreterinnen und Vertreter mit Partnerschaften, Kontakten oder Freundschaften in Ost- und Südosteuropa waren zu der Veranstaltung gekommen, denn gemeinsam mit Partnern in diesen Regionen soll das Projekt in Kürze als Pilotvorhaben starten.

Ausgehend von den nachhaltigen Entwicklungszielen der Agenda 2030 (Sustainable Development Goals - SDGs) erhalten beteiligte Kommunen Beratung, Unterstützung und finanzielle Förderung, wenn sie sich verpflichten, gemeinsam Maßnahmen und Aktivitäten für die eigene Stadt oder Gemeinde mit Ihrem Partnern zu entwickeln. Diese sollten je nach dem Bedarf der Kommune gestaltet werden. Die Teilnehmenden des Stakeholder Workshops lernten die Ziele, die Unterstützungsangebote und die geplanten Schritte zur Umsetzung des auf zwei Jahren angelegten Projektes kennen. Gleichzeitig nutzten sie die Gelegenheit, wichtige Rückmeldungen zur Projektplanung und Impulse für die weitere Ausgestaltung zu geben.

Dr. Doris Witteler-Stiepelmann, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Dr. Stefan Wilhelmy, Leiter der SKEW begrüßten die Workshop-Teilnehmenden. Einzelheiten zum Projekt erläuterten Isabela Santos und Eva Heuschen sowie Jessica Baier, Teamleiterin Themenbezogene Partnerschaften. Vor Projektstart hatte das Team der SKEW bereits deutsche Kommunen mit Partnerschaften und Kontakten zu Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Republik Moldau, Montenegro, Serbien, Kosovo und Weißrussland (Belarus) recherchiert und eine Bedarfsanalyse erstellt. Ab Ende Mai werden die Kommunen ein detailliertes Angebot zum Projekt „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“ erhalten, so dass sie sich für eine Teilnahme bewerben können.

Um ihre Kommunen partnerschaftlich nachhaltig zu gestalten, stehen den Teilnehmenden des Pilotprojekts zwei Wege zur Verfügung: Entweder sie beraten sich gegenseitig mit den Partnern zunächst zur strategischen Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit in der jeweiligen Kommune, um anschließend konkrete Maßnahmen zu planen und umzusetzen (Top-down). Oder sie starten mit einer konkreten Maßnahme zu einem der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele in jeder Kommune, um das Leben der Menschen vor Ort zu verbessern, und entwickeln die Nachhaltigkeitsstrategie dann aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen (Bottom-up). In beiden Fällen dienen ausgewählte SDGs als Leitlinien des Prozesses.

Im Rahmen des Projektes werden zwei Herangehensweisen innerhalb der kommunalen Zusammenarbeit unterstützt, für die sich die deutsche Kommune und ihr Partner gemeinsam entscheiden können. Maßnahmen und Aktivitäten zu den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen wie etwa Gender, Frieden, Gesundheit oder Bildung, werden gemeinsam für beide Kommunen entwickelt. Innerhalb dieser kommunalen Partnerschaft werden zwei Maßnahmen je nach Bedarf der Kommune entwickelt, da jeder Partner eigene Herausforderungen hat. Diese sollte je nach dem Bedarf der entsprechenden Kommune entwickelt sein. Eine zweite mögliche Unterstützung wird auch im Rahmen des Projektes angeboten, indem die kommunalen Akteure sich zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie austauschen können. So können sich die Kommunen gegenseitig beraten und sich strategisch für nachhaltige Entwicklung unterstützen.

Die Teilnehmenden des Stakeholder-Workshops diskutierten Chancen und Herausforderungen beider Herangehensweisen und gaben Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge für das geplante Leistungspaket. Dieses wird voraussichtlich aus Delegationsreisen, Netzwerktreffen und Beratungsleistungen bestehen. Es wurde deutlich, dass sich die Kommunen u.a. eine möglichst geringe bürokratische Antragstellung, einen flexiblen Projektverlauf, sowie eine verstärkte Einbindung der Bürgerschaft wünschen. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden bezogen sich vor allem auf den positiven Aspekt des Programms zur Stärkung der Partnerschaften auf Augenhöhe. Die Herausforderungen der Partnerschaften wurden dargestellt sowie die Chancen und Möglichkeiten im Kontext der Projektansätze eruiert. Neben den Akteuren der Kommunen waren auch Mitglieder des Programmbeirats vertreten.

Die SKEW wird nun alle Vorschläge prüfen und das Angebot entsprechend schärfen. Ein erster Informationsworkshop mit den süd-osteuropäischen Kommunen wird im September stattfinden, mit einer Auftaktveranstaltung im Januar 2017 wird das Projekt dann offiziell starten.