Beim Besuch der Delegation um Oberbürgermeister Christian Schuchardt in Mwanza im November 2016 feierte das wichtigste der zahlreichen Einzelprojekte der Klimapartnerschaft, die 2011 mit Würzburg eingegangen wurde, nun Halbzeit. Zwei der vier geplanten Photovoltaikanlagen in der Stadt am Victoria-See wurden zu diesem Zeitpunkt bereits installiert. Die Anlage auf einem Dach des Nyamagana-Hospitals und die Solarzellen auf der Radio-Station der Stadt entsprachen auch ungefähr der halben Gesamtmodulleistung von rund 110 kWp, die durch eine hohe Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erst möglich wurde. Knapp 400.000 Euro bewilligte das Ministerium im Rahmen der Klimapartnerschaft bereits 2013, Würzburg musste nur rund 10 Prozent dieser Kosten tragen.
Bei der feierlichen Eröffnung der Anlage auf dem Krankenhausdach sortierte Dr. Jakob Frommer, der Fachbereichsleiter Umwelt- und Klimaschutz, diese globale Kooperation richtig ein: „Wir sind die erste Generation, über die man sagt, dass sie die Auswirkungen des Klimawandels bereits selbst zu spüren bekommt. Netzwerke über Ländergrenzen hinweg sind die Grundvoraussetzung, um mit dieser großen Herausforderung fertig zu werden. Die vielen Einzelmaßnahmen sind hierbei eingebettet in ein stimmiges Gesamtkonzept.“ Tatsächlich ließen sich in beiden Städten bereits Klimaphänomene feststellen, denen man nur noch durch Klimaanpassung beikommen konnte. In Würzburg ächzt die Stadt zunehmend unter heißen Tropennächten im Sommer und rechnet bis zum Ende des Jahrhunderts mit einem Temperaturanstieg um bis zu fünf Grad im Durchschnitt. In Mwanza könnten die Folgen eines weiter ungebremsten Klimawandels ein sinkender See-Pegel sein, oder auch eine weitere Zunahme von Wetterextremen wie Starkregen mit Überschwemmungen oder aber lange Dürrephasen.