Als das Projekt „Kommunale Klimapartnerschaften“ der SKEW startete, war Bremen schon dabei, eine eigene Klimapartnerschaft zu begründen. Wie kam es, dass Sie diese Vorreiterrolle übernahmen?
Die Idee, mit unseren beiden Partnerstädten im südlichen Afrika, Durban und Windhoek, eine Entwicklungspartnerschaft zum Klima- und Ressourcenschutz aufzubauen, entstand 2010 bei einer Senatsreise in die Partnerstädte. Bei unseren Gesprächen dort zeigte sich sehr deutlich, dass die durch den Klimawandel verursachten Probleme auf beiden Seiten drängender werden. Als kurze Zeit später die „Kommunalen Klimapartnerschaften“ der SKEW starteten, wollten wir sofort mitmachen. Weil unsere Partnerschaft mit Durban damals strukturell gefestigter war, entschieden wir uns für eine Teilnahme zusammen mit Durban. Mit Windhoek folgte dann 2017 unsere zweite kommunale Klimapartnerschaft im Rahmen des SKEW-Projekts.
Was hat Sie denn am Projekt der kommunalen Klimapartnerschaften gereizt?
Es hat es uns ermöglicht, strukturierter an die Zusammenarbeit heranzugehen. Das Handlungsprogramm zu entwickeln, war zeitintensiv. Es gab viele Diskussionen, bis die Bestandsaufnahme fertig war und wir eine gemeinsame Vision entwickelt hatten.
Für uns war und ist es zudem ein großer Gewinn, uns mit anderen Kommunen im Projekt auszutauschen und von den Erfahrungen der anderen zu lernen. Und natürlich haben uns auch die finanziellen Fördermöglichkeiten überzeugt.
Die Projekte der Bremer Klimapartnerschaften wurden hauptsächlich in Durban und Windhoek umgesetzt. Welche Vorteile haben die Partnerschaften für Bremen und seine Bürgerinnen und Bürger?
Wir sind alle – überall auf der Welt – von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, wobei er in Südafrika und Namibia schon länger und stärker sichtbar ist als in Deutschland. Für uns ist es daher interessant zu sehen, welche Lösungsansätze unsere Partner mit welchen Arbeitsweisen verfolgen. Durban gilt ja als Leuchtturm der Klimaanpassung im südlichen Afrika und die Bremer Fachleute sind immer wieder beeindruckt von den dortigen Maßnahmen. In Durban nutzt man etwa öffentliche Flächen auch als potenzielle Überflutungsflächen. Das könnte auch für Bremen ein interessanter Ansatz sein.
Auch als wir in Bremen 2018 unsere Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels erarbeiteten, konnten wir von den Erfahrungen unserer Partner in Durban profitieren.