Würzburg, 11. bis 13. Juni 2013. 75 Vertreterinnen und Vertreter von neun Klimapartnerschaften deutscher Kommunen mit Kommunen aus Ghana, Tansania und Südafrika trafen sich vom 11. bis 13. Juni 2013 zu einem dreitägigen Workshop in Würzburg. Ihr Ziel war es, die gemeinsamen Handlungsprogramme zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zu diskutieren, die in einem intensiven Austausch während der letzten anderthalb Jahre erarbeitet worden sind. Mit acht Bürgermeistern der afrikanischen Partnerkommunen und Ratsmitgliedern war die Veranstaltung hochrangig besetzt. Vertreten waren auch kommunale Spitzenverbände aus allen vier Ländern, kommunale Fachabteilungen sowie zivilgesellschaftliche Organisationen.
Die Handlungsprogramme der neun kommunalen Klimapartnerschaften reichen von Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit im Bereich Klimawandel über Hochwasserschutz bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Eine Fotoausstellung illustrierte die Schwerpunkte der einzelnen Partnerschaften.
Die Workshops richteten den Blick auch in die Zukunft der Klimapartnerschaften. Dazu erarbeiteten die Kommunen konkrete Vereinbarungen zur weiteren Kommunikation sowie einen Ausblick auf die Aktivitäten der nächsten drei Jahre. In allen Partnerschaften sind zentrale Ansprechpartner identifiziert, die regelmäßig elektronisch in Kontakt bleiben. Meist sind auch schon die nächsten persönlichen Begegnungen geplant. Die Aktivitäten beziehen sich auf die Durchführung bereits laufender oder die Weiterentwicklung geplanter Projekte sowie den weiteren Austausch unter Experten zu den Schwerpunktthemen.
Hinsichtlich der internationalen Vernetzung waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass für den Austausch gerade auch in der Umsetzung der Handlungsprogramme ein gemeinsamer jährlicher Newsletter hilfreich sei. Des Weiteren sollten Veranstaltungen anderer internationaler Netzwerke für Treffen der am Projekt beteiligten Kommunen stärker genutzt werden.
Eine Exkursion, die am zweiten Tag der Veranstaltung von der Stadt Würzburg organisiert wurde, brachte die Diskussion einiger für die Klimapartnerschaften relevanten Themen voran. Auf dem Programm standen dabei die Besichtigung einer Photovoltaikanlage, einer Biogasproduktion aus Nahrungsmittelresten, einer von Bürgern finanzierten Windkraftanlage sowie ein Besuch der Würzburger Recycling GmbH. Eine feierliche Note setzte der Festakt zur Erneuerung der Partnerschaftsvereinbarung zwischen den Städten Würzburg und Mwanza/Tansania am Ende des zweiten Tages.
Am dritten Tag öffnete sich der Workshop für Externe und diskutierte die Handlungsprogramme mit Nichtregierungsorganisationen und Ministerialvertretern, die in dem Arbeitsfeld Klimawandel und –anpassung tätig sind. Der Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal, Dr. Doris Witteler-Stiepelmann vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Anita Reddy, Bereichsleiterin bei Engagement Global, sowie Dr. Klaus Reuter, Geschäftsführer der LAG 21 NRW, würdigten den Pioniergeist und das Engagement der Akteure und stellten zudem den Vorbildcharakter des Projektes „50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015“ heraus. Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände aus Deutschland, Ghana, Südafrika und Tansania erläuterten die Herausforderungen des Klimaschutzes in ihren Ländern sowie die Bedeutsamkeit der Klimapartnerschaften vor Ort. Sara Hoeflich vom Weltverband der Kommunen UCLG zeigte mögliche Anknüpfungspunkte auf. Die Klimapartnerschaften sollten mehr verbreitet werden, insbesondere über Süd-Süd-Kooperationen, so ihr Feedback.
In den thematischen Foren des Abschlusstages stellten die Partnerkommunen laufende und geplante Projekte zu den Schwerpunkten ihrer Zusammenarbeit vor. So sprachen Vertreterinnen der Städte Durban und Bremen über ihr Projekt zur Renaturierung eines Feuchtgebietes in Durban/Südafrika als Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel vor. Tübingen und Moshi/Tansania thematisierten die Produktion von Biogas zur Nutzung organischer Abfälle. Dortmund und Kumasi/Ghana rückten die Stadtbegrünung in den Vordergrund ihrer Klimapartnerschaft.