Köln, 27. Oktober 2022. Die Zeremonie zur Unterzeichnung des Vertrags einer Projektpartnerschaft zwischen den beiden Städten musste im Rahmen einer Videokonferenz stattfinden. Trotz eines Luftalarms in Dnipro lehnte Bürgermeister Filatov eine Verschiebung des Termins ab. „Das heutige Ereignis ist für uns zu wichtig, als dass wir jetzt in den Luftschutzkeller gehen könnten“, so Filatov. Er bedankte sich dafür, dass Köln und Deutschland sich weiterhin für Dnipro und die Ukraine einsetzen. Projektpartnerschaften würden die Möglichkeit eröffnen, Städte und Infrastruktur des Landes wieder aufzubauen.
Seine Amtskollegin aus Köln, Henriette Reker, äußerte ihre Besorgnis um die Menschen in Dnipro und versicherte: „Die Stadt Köln steht fest an Ihrer Seite. Sie in Dnipro können sich unserer Unterstützung – von Kommune zu Kommune – sicher sein. Unsere Projektpartnerschaft ermöglicht es uns, diese Unterstützung jetzt auf eine solide Basis zu stellen. Nachdem wir im Sommer bereits zwei Hilfstransporte losgeschickt haben, können wir durch die Projektpartnerschaft nun noch gezielter unterstützen und die Kooperation ausbauen. Dieser Vertrag ist ein erneuter und verbindlicher Kölner Beitrag zur Solidarität mit der Ukraine!“
An der Videokonferenz nahmen auch Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland, Anka Feldhusen, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum und Dnipros Vize-Bürgermeister Volodymyr Miller teil. Die Partnerschaft zwischen Köln und Dnipro konzentriert sich auf die Bereiche Energieeffizienz, Wasserversorgung und Abwasser sowie Technik sowie Kultur und ist zunächst auf drei Jahre befristet. Neben Fachaustauschen und -besuchen, an denen u.a. auch die Stadtentwässerungsbetriebe und der Energieversorger Rheinenergie beteiligt sind, sollen noch in diesem Jahr Kommunalfahrzeuge für Dnipro im Wert von insgesamt 100.000 Euro beschafft werden. Zwei Hilfslieferungen mit Medikamenten, Lebensmitteln und Transportfahrzeugen aus Köln wurden bereits vor der Vertragsunterzeichnung nach Dnipro entsandt.
Das etwa 400 Kilometer südöstlich von Kiew gelegene Dnipro hat wie Köln mehr als eine Million Einwohnende und ist ebenfalls die viertgrößte Stadt des Landes. Seit Beginn des Krieges wurde die Stadt zur Drehscheibe für Binnengeflüchtete und in jüngster Vergangenheit zum Ziel von Raketenangriffen auf zivile Einrichtungen.