Wir bieten fundierte Beratung, Vernetzung und Förderung für Kommunen – Ihr Rundum-Paket für kommunale Nachhaltigkeit und globale Verantwortung.
So helfen Kommunen in der Ukraine
Unsere Praxisbeispiele zeigen die Vielfalt des Engagements
Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine haben sich die Verbindungen zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen verändert. Um helfen zu können, wurden neue Partnerschaften geschlossen und die Schwerpunkte bestehender Partnerschaften verlagerten sich. Lebensmittel, medizinisches Material, Hygieneartikel und sogar Autos wurden und werden in die Ukraine geschickt, um die schlimmste Not zu lindern. In den folgenden Interviews berichten ausgewählte Gesprächspartner*innen über die kommunale Unterstützungsarbeit, die sie in den vergangenen Monaten geleistet haben. Beleuchtet werden unterschiedliche Hilfsmöglichkeiten – von Medizin über das Spendensammeln bis hin zu Logistik. Lassen Sie sich von unseren Beispielen für Ihr eigenes Engagement inspirieren!
Medizinische Güter von Klinik zu Klinik
Kulparkov – Viersen
Medizinische Hilfslieferungen in die Ukraine sind „kein Hexenwerk“, dieser Ansicht ist Jürgen Sawazki, Leiter der Apotheke der LVR-Klinik Viersen. Er koordiniert Lieferungen zwischen Viersen und der westukrainischen Partnerklinik Kulparkov in Lviv. Von seiner Klinik in Nordrhein-Westfalen aus verschickt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) Medikamente und medizinische Geräte in die Ukraine. Im Folgenden berichtet Jürgen Sawazki, warum die Transporte bisher so gut abliefen.
Schon vor dem Krieg lag der Schwerpunkt der Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk Schwaben und der Bukowina-Region auf dem medizinischen Bereich. Seit Kriegsbeginn hat sich das Miteinander verändert: anstatt das Austausch zwischen Fachleuten stattfindet, bittet die Ukraine um Krankenhausbetten, medizinisches Material, Generatoren und Taschenlampen. Tipps, wie Hilfstransporte schnell und unproblematisch in die Ukraine kommen, gibt Dr. Katharina Haberkorn, die Partnerschaftsbeauftragte des Bezirks Schwaben.
Die Partnerschaft Kiew-Leipzig ist die älteste Städtepartnerschaft, die es zwischen einer deutschen und einer ukrainischen Kommune gibt. Dank der intensiven Verbindungen zu Kiew konnte Leipzig direkt nach den ersten Angriffen im Februar 2022 helfen. Die Partner aus Kiew hatten Bedarfslisten geschickt: zunächst wurden Verbandszeug, Medikamente und Stahlplatten für Schutzwesten benötigt. Wie die Hilfslieferungen weitergingen und wie Spenden dafür gesammelt wurden, berichtet Gabriele Goldfuß, die Leiterin des Leipziger Referats für Internationale Zusammenarbeit.
Die ukrainische Stadt Czernowitz blieb bislang von Angriffen verschont, hat jedoch über 60.000 Binnengeflüchtete aufgenommen. Um sie mit Lebensmitteln und Hilfsgütern versorgen zu können, benötigte Czernowitz Transportfahrzeuge. Die Stadtverwaltung Düsseldorf überlässt ihrer Partnerstadt ausgemusterte, aber noch voll funktionsfähige kommunale Fahrzeuge. Lucas Milbert, Sachbearbeiter kommunale Entwicklungszusammenarbeit bei der Stadt Düsseldorf, berichtet, wie die Fahrzeuge dort hingelangen und was Kommunen bei der Überführung beachten müssen.
Der Begriff der Solidaritätspartnerschaften versteht sich als Oberbegriff für die anlässlich des Kriegs neu entstehenden kommunalen partnerschaftlichen Beziehungen – unabhängig davon, ob sie formal mit Partnerschaftsurkunde geschlossen wurden oder eine nicht-formalisierte Verbindung darstellen. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) unterstützt diese Verbindungen in Zusammenarbeit mit dem Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE).