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Nachhaltige Stadtentwicklung durch städtebauliche Erneuerung kontaminierter Flächen in Bogotá im Rahmen einer Internationalen Kommunalen Zusammenarbeit

Projektpartnerschaft Stuttgart - Bogotá (Laufzeit Oktober 2014 bis April 2017)

Die neue Form der partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen von Projekten zwischen Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, und der baden-württembergischen Landeshauptstadt begann im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten Kooperationsprojektes im Dezember 2009.

Mehrere Personen besichtigen 2015 den kontaminierten Standort in Bogotá.
Besichtigung des kontaminierten Standorts in Bogotá 2015. Foto: H.J. Kirchholtes, Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz

Daraus hat sich eine freundschaftliche Verbindung zwischen den beiden Umweltämtern entwickelt, die nun bereits über mehrere Wechsel in der politischen Führung und der Administration Bogotás hinweg Bestand hat. 2014 konnte diese internationale kommunale Zusammenarbeit mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) im Rahmen des Nakopa-Programmes fortgesetzt werden.

Die Untersuchung und Bewertung kontaminierter Böden unter Flächen, auf denen eine städtebauliche Entwicklung vorgesehen ist, stellt weltweit insbesondere in den Großstädten eine große Herausforderung dar. Auch die Stadt Bogotá ist von dieser Problematik betroffen. Stuttgart kann auf 30-jährge Erfahrungen im Umgang mit kontaminierten Flächen zurückgreifen. Bogotá hat Stuttgart daher um Unterstützung gebeten.

Drei Personen nehmen Bohrungen auf dem kontaminierten Areal in Bogotá vor
Das kontaminierte Areal wird im Januar 2017 mit Bohrungen erforscht. Foto: Secretaria Distrital de Ambiente Bogotá

Um wichtige Elemente der praktischen Umsetzung von Maßnahmen zur Untersuchung, Bewertung und Sanierung kontaminierter Flächen kennen zu lernen, wählte die Secretaria Distrital de Ambiente (SDA) in Bogotá ein geeignetes Areal aus. Auf der rund 6.000 Quadratmeter großen Fläche, die von einem deutschen Chemiekonzern mit Pflanzenschutzmitteln verunreinigt wurde, soll im Zuge eines Stadtentwicklungsprojekts ein Wohngebiet entwickelt werden. Dabei ist sicher zu stellen, dass die angesiedelte Bevölkerung nicht durch Schadstoffe gefährdet wird. Beraten und unterstützt von Stuttgarter Kollegen haben die Experten der SDA anstehende Schritte zur Untersuchung und Bewertung des Untergrundes bewältigt. Sie können nun auf Erfahrungen mit der Datensammlung und Auftragsdefinition, der Ausschreibung und Vergabe sowie der Durchführung und Auswertung der Ergebnisse zurückgreifen. Das erfolgreich umgesetzte Pilotvorhaben stärkt die praktische Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bogotá steht im Umgang mit kontaminierten Flächen noch am Anfang der Entwicklung. Die Secretaria Distrital de Ambiente steht den internationalen Investoren Dank des Nakopa-Projektes als kompetente Partnerin gegenüber und wird bei anstehenden Verhandlungen bestehende Entscheidungsspielräume zum Wohl der Bevölkerung besser nutzen können.

Die Partner in Bogotá sind an der Fortführung der Zusammenarbeit sehr interessiert. Aufgrund der guten Erfahrungen wurde bereits ein weiteres gemeinsames Projekt konzipiert.