Trotz anhaltender Pandemie konnte die Betreiberplattform im Jahr 2021 wachsen und ihre Aktivitäten ausweiten. Neben den bestehenden Partnerschaften kamen Ende des Jahres zwei neue Partnerschaften von Wasserunternehmen hinzu: Hamburg Wasser und Netze BW gingen eine Partnerschaft mit den tansanischen Betreibern KASHWASA und KUWASA ein. Die Stadtentwässerung Dresden, die Stadtentwässerung Köln und die Berliner Wasserbetriebe starteten neben ihrer Partnerschaft mit dem Wasserversorger in Lviv eine weitere Partnerschaft mit Ternopil und Nadvirna.
Aufgrund der diplomatischen Krise zwischen Marokko und Deutschland musste zudem die Partnerschaft zwischen Marrakesch und dem OOWV eingestellt werden. Stattdessen arbeitet der OOWV nun mit der Gemeindeverwaltung von Buffalo City zusammen an einer verbesserten Trink- und Abwasserentsorgung. Dies ist auch deswegen für die Partner reizvoll, da zwischen der Provinz Eastern Cape und Niedersachen seit 1995 eine Partnerschaft besteht.
Die anhaltende Covid-19-Pandemie führte zu neuen kreativen Austauschformaten. Dies zeigte beispielsweise der Besuch von Vertreterinnen und Vertretern der Betreiberpartnerschaft Gelsenwasser-Lukanga auf der hybriden Veranstaltung „Zambia Water Forum“. Neben Vertreterinnen und Vertretern von Gelsenwasser und dem sambischen Partnerunternehmen Lukanga WSCC nahmen auch die sambische Vizepräsidentin und weitere Ministerinnen und Minister teil.
Vom 14. bis 16. Juni 2021 fand die 15. Bundeskonferenz der Kommunalen Entwicklungspolitik (BUKO) in Bonn statt. Über 30 Teilnehmende nahmen an dem Workshop der Betreiberplattform teil. Der Workshop richtete sich vor allem an Vertreterinnen und Vertreter kommunaler Unternehmen, die am Aufbau internationaler Partnerschaften interessiert sind.
Weiterhin fanden 2021 zwei virtuelle Netzwerktreffen der Betreiberplattform statt. Nahmen im August noch etwa 45 Teilnehmende aus vier Partnerschaften teil, so waren es im November bereits 70 Teilnehmende aus sieben Partnerschaften. Die beiden Netzwerktreffen dienten vor allem dem Austausch von Erfahrungen über die verschiedenen Projekte und Themen wie Asset Management, Wasserverlustreduzierung und Wasseraufbereitung.
Außerdem dienten die Netzwerktreffen dazu, auch auf persönlicher Ebene zusammenzukommen und die anderen Projekte kennenzulernen.
Zudem führte die Betreiberplattform im November und Dezember einige Schulungen durch, um den neuen Partnerschaften einen guten Start zu ermöglichen und die bereits Bestehenden zu stärken. Unter anderem wurden Landeskunde-Kurse für die Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland zu ihren jeweiligen Partnerländern angeboten. Umgekehrt bekamen die ukrainischen Wasserunternehmen die Möglichkeit mehr über Deutschland, deren Werte, politische Verhältnisse und Wirtschaft zu erfahren.
Gegen Ende des Jahres waren endlich erste Besuche von Partnerschaften in Präsenz möglich. So besuchten beispielsweise die Kolleginnen und Kollegen von Gelsenwasser, der Emschergenossenschaft/Lippeverband und der Stadt Baruth ihre sambischen Partner in Lukanga, Mitarbeitende von Hamburg Wasser fuhren erstmals nach Jordanien und eine Delegation aus Dresden besuchte die ukrainischen Partner in Lviv.