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Aktivitäten der Betreiberplattform im Jahr 2022

Volodymyr Bilynskyy steht vor einigen Lastwagen und hält ein Schild mit einer deutschen und einer ukrainischen Flagge in die Kamera.
Volodymyr Bilynskyy, Mitarbeiter der Betreiberpartnerschaft in Lviv, empfängt einen Konvoi mit Hilfslieferungen. Foto: Volodymyr Bilynskyy

Der Angriffskrieg Russlands gegenüber der Ukraine führte zu einer intensiveren Partnerschaft zwischen deutschen und ukrainischen Wasserbetreibern. Bereits zwei Wochen nach Kriegsausbruch organisierten die Stadtentwässerung Dresden, die Kölner Stadtentwässerung und die Berliner Wasserbetriebe einen Hilfstransport für ihre Partnerunternehmen in Lviv, Ternopil und Nadvirna. Daraufhin entstanden über das Jahr weitere Solidaritätsbetreiberpartnerschaften zwischen ukrainischen und deutschen Wasserunternehmen. Der Fokus liegt auf der Lieferung von dringend benötigtem technischen Equipment, wie Pumpen, Generatoren oder Fahrzeugen.

Interview

Die Stadtentwässerung Dresden pflegt mit dem ukrainischen Wasserunternehmen Lvivvodokanal in Lviv eine Betreiberpartnerschaft. Kristin Michalek-Götz, Referentin für internationale Projekte bei der Stadtentwässerung Dresden, beschreibt im Interview die Zusammenarbeit und wie der Krieg sie gestärkt hat.

Zum Interview

Nach der Pandemie konnte erstmalig ein Netzwerktreffen der Betreiberplattform in Präsenz stattfinden. Mehr als 60 Teilnehmende aus sieben Partnerschaften und sechs Ländern trafen sich zu diesem Anlass in Stuttgart. Themen wie Wasserverlustreduzierung, Energieeffizienz und Wasseraufbereitung wurden intensiv diskutiert. Das Netzwerktreffen hat nicht nur den Austausch zwischen den Partnerschaften vertieft, sondern auch die Teilnehmenden motiviert die vielfältigen Herausforderungen in den Wasserunternehmen anzugehen. Besonders durch Peer-to-Peer Beratungen konnten Lösungsansätze für individuelle Probleme gefunden werden, Synergien aufgegriffen und das Netzwerk gestärkt werden. Nach dem Networking Event besuchten die Teilnehmenden gemeinsam die IFAT in München, die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft.

Im November fand ein weiteres Netzwerktreffen, diesmal auf virtueller Ebene statt. Hier standen technische Inhalte, sowie kurze Schulungen zu den Themen Beratungskompetenzen und Öffentlichkeitsarbeit an.

Zudem organisierte die Betreiberplattform im November einen Kooperationsworkshop in Berlin. Die Zusammenarbeit der Partnerschaften und die Kooperation der deutschen Betreiber untereinander standen im Vordergrund. Nicht nur aktuelle Potentiale und Herausforderungen der Betreiberplattform wurden thematisiert, sondern auch die Stärkung des Teamgeistes stellten ein wichtiges Element der Veranstaltung dar.

Durch die gelockerten Einreisebestimmungen in vielen Ländern konnten 2022 viele Kolleg*innen ihre Partnerunternehmen besuchen. Diese waren oft mit Besichtigungen von technischen Anlagen und Bildungseinrichtungen verbunden, aber sorgten vor allem dafür, dass die Arbeitsebene durch eine persönliche Ebene ergänzt wurde.

Begleitend zu dem Austausch in den Betreiberpartnerschaften schuf die Betreiberplattform im Jahr 2022 ein neues Veranstaltungsformat. Das einstündige virtuelle Mittagsformat mit dem Namen „YOUtility-Lunch“ soll Teilnehmenden der Betreiberplattform in unregelmäßigen Abständen Impulse zu unterschiedlichen Themen geben. Bereits drei Mal konnte der YOUtility-Lunch unsere Partner*innen über Ergebnisse, Praktiken und Probleme im großen Feld der Wasser- und Abwasserwirtschaft informieren.